Fachgruppe Ornithologie Eichsfeld e.V.
Hans-Bernd Hartmann
An der Kuhle 237327 Leinefelde-Worbis
(0176) 86097652 Hans Bernd Hartmann
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Aktuelle Meldungen
Fachgruppenexkursion in den Kalksteintagebau des Zementwerks Deuna am 2.Juni 2024
(02.06.2024)
Ziel der Anfang Juni in den Kalksteintagebau Deuna führenden Exkursion war es, das hier 2023 festgestellte Brutvorkommen der Heidelerche (Lullula arborea) zu bestätigen. Leider verhielt sich das Wetter an diesem Sonntag ganz und gar nicht der Jahreszeit entsprechend, weshalb wahrscheinlich nur fünf Naturfreunde der Einladung gefolgt waren. Vom Werkseingang her war zu erkennen, dass das Dünplateau vollständig in Dunst gehüllt war. Umso erfreulicher war die relativ gute Sicht im Tagebau selber.Gleich zu Beginn konnten wir im Bereich des vorjährigen Vorkommens die Heidelerche bestätigen. Mindestens sechs Individuen wiesen auf einen möglichen Bruterfolg hin. Der Gesang war nur kurz zu hören, erfreute aber die Teilnehmer, die ja deswegen gekommen waren. In die gleiche Zeit fallen auch Meldungen zu dieser Art von Mario Grebenstein, der etwa drei Brutpaare bei Montagearbeiten in der unweit von Deuna liegenden Forstbaumschule Breitenworbis festgestellt hat. Ein Grund mehr, auf das Vorkommen der Art im Eichsfeld zu achten, die vielleicht auf entsprechenden Flächen in der Ausbreitung ist.
Im weiteren Verlauf der Exkursion konnte auch das jetzt weiter westlich angesiedelte Vorkommen des Flussregenpfeifers (Charadrius dubius) bestätigt werden. Durch die ergiebigen Regenfälle haben die Jungvögel der wahrscheinlich zwei Brutpaare in diesem Jahr bessere Überlebenschancen, da in den vergangenen Jahren die meisten Tümpel trockengefallen waren. Gleiches gilt auch für die Larven der Amphibien, die in Tümpeln und Fahrrinnen in großer Anzahl angetroffen wurden.
Der Exkursionsleiter stellte die Projekte Wiederaufforstung der aufgelassenen Abbaubereiche und die Amphibienschutzmaßnahmen in Zusammenarbeit mit der Naturforschenden Gesellschaft Altenburg (Einbau von Betonbecken am Gewässergrund) und weiterer Forschungseinrichtungen vor. Auch die weitere Abbauplanung wurde von ihm erläutert.
Weiterhin beobachtet wurden Feldlerchen (Alauda arvensis) auf den aufgelassenen Freiflächen und zahlreiche fütternde Baumpieperpaare (Anthus trivialis) in den Wiederaufforstungsflächen.
Nicht beobachtet wurden an diesem Tag Schwarzkehlchen (Saxicola rubicola) und Steinschmätzer (Oenanthe oenanthe), die gewöhnlich als Einzelbrutpaare im Tagebau anzutreffen sind.
Insgesamt wurde von den Teilnehmern nach einer ca. zweistündigen Wanderung von Ost nach West auf der sogenannten zweiten Sohle eine durchaus positive Bilanz zu den besonderen Vorkommen von Vogel- und Amphibienarten gezogen, die im Sekundärbiotop Tagebau einen wertvollen Lebensraum gefunden haben.
Georg Pfützenreuter
Foto: Flussregenpfeifer – Brutvogel im Westfeld. Foto: G. Pfützenreuter (02.06.2024)
Exkursion zum Speicher Schiedungen
(18.02.2024)Die diesjährige Winterexkursion führte 10 Vereinsmitglieder und 2 Gäste in die Umgebung des Speicher Schiedungen. Das Wetter war an diesem Vormittag frühlingshaft mild und der angesagte Regen fiel erst am Nachmittag. Somit waren die Beobachtungsbedingungen für die Teilnehmer sehr gut. Unter Führung von D. Rädel wurde der Stausee umrundet, wobei 28 verschiedene Vogelarten festgestellt wurden. Da der Stausee abgelassen worden war waren hier nur wenige Vögel anwesend. Deutlich mehr Leben gab es dagegen auf den Feuchtwiesen und an den Tümpeln auf den Ackerflächen westlich des Sees. Hier hielten sich unter Anderem Graugänse, Nilgänse, 1 Blässgans, Graureiher und Kiebitze auf. Auf dem Bachlauf neben dem See war eine Mandarinente zu sehen und in den Erlen am Bachlauf konnten ca. 30 Erlenzeisige beobachtet werden. Am Ende der Exkursion wurde noch ein Abstecher auf eine Anhöhe in Richtung Mackenrode unternommen, wo auf einem abgeernteten Maisfeld zahlreiche Ringeltauben und Hohltauben nach Nahrung suchten.
H.B. Hartmann
Foto: Schlammflächen im abgelassenen Speicher Schiedungen. Foto:H.B. Hartmann (18.02.2024)
Exkursion zu einer Teichlandschaft in der Nähe von Walkenried (Südniedersachsen)
(11.06.2023)Zu einer von A. Jennes organisierten Exkursion in die Umgebung von Walkenried kamen am Morgen des 18.06.2023 16 Interessenten um die sehr interessante Landschaft wenige Kilometer hinter der Grenze des Eichsfeldes zu begutachten. Vom ortskundigen Begleiter Herr Probst erfuhren die Teilnehmer sehr viel Wissenswertes über die Entstehung dieser Teichlandschaft, die Geologie dieses von Gips geschaffenen und dominierten Gebietes sowie über seine Vogelwelt. Es konnten an diesem Vormittag 29 Vogelarten beobachtet bzw. verhört werden. Beim anschließenden Besuch des Klosters Walkenried, das ein sehr beeindruckendes Bauwerk ist, erfuhren die Teilnehmer zudem einiges über die Geschichte und Archäologie dieses Bauwerkes. Gegen 11.00 Uhr wurde der Heimweg angetreten.
H.B. Hartmann
Foto: Reste des Klosters Walkenried. Foto: H.B. Hartmann (11.06.2023)
Exkursion zum Röhrsberg zwischen Röhrig und Schönhagen am 21.05.23
(21.05.2023)Am 21.05. trafen sich um 7.00 Uhr 6 Mitglieder unserer Fachgruppe und 8 Gäste um die Gegend um Röhrig zu erkunden. Interessante Beobachtungen versprach ein stillgelegter Steinbruch auf der Höhenlage westlich von Röhrig. Von den in diesem speziellen Lebensraum zu erwartenden Vögeln wurde allerdings bis auf den Neuntöter keiner angetroffen. Dafür entschädigten aber die sehr schönen Aussichtspunkte Richtung Fretterode und vom Röhriger Sportplatz. Es wurde an diesem Vormittag insgesamt 23 Vogelarten angetroffen.
H.B. Hartmann
Foto: Foto: H.B.Hartmann (21.05.2023)
Ornithologische Exkursion an der Beber zwischen Rengelrode und Mengelrode am 16.04.23
(16.04.2023)Die Wetterprognose für den Exkursionstag sprach von Dauerregen. Dieser hatte auch am Samstagmorgen eingesetzt und sollte das ganze Wochenende anhalten. Kurz vor Beginn der Exkursion endete der Niederschlag und die 6 unerschrockenen Naturfreunde, die das Bebertal bei Rengelrode besichtigen wollten blieben, entgegen den ersten Erwartungen trocken. Am renaturierten Bachlauf der Beber und den umliegenden Feldgehölzen, meist aus Eichen und (abgestorbenen) Fichten bestehend wurden erstaunliche 27 Vogelarten ermittelt. Darunter befanden sich u.a. Kleinspecht, Schwarzspecht, Wasseramsel und 6 baumbrütende Dohlen, die schon ihre vermutlichen Nisthöhlen inspizierten. Der Weg führte die Teilnehmer entlang des Beberbaches unter dem Autobahnviadukt hindurch bis Mengelrode und zurück über die Autobahn zu Ausgangsort. Exkursionsleiter M. Hagemann konnte dabei viele Informationen über das Gelände nördlich von Rengelrode ,wie auch die Renaturierungsmaßnahmen den Teilnehmern vermitteln. Gegen 10.30 Uhr endete die Veranstaltung.
H.B. Hartmann
Foto: Foto: H.B. Hartmann (16.04.2023)
Winterexkursion der Fachgruppe ins Werratal bei Lindewerra am 12.02.23
(12.02.2023)Erst seit wenigen Jahren ist es bei der Fachgruppe zur Tradition geworden, im Februar eine Winterexkursion zu veranstalten. Diese ist natürlich stärker als im Sommerhalbjahr vom Wetter abhängig. Die ersten Versuche hierzu (z.B. Werraexkursion bei Albungen) verliefen sehr vielversprechend. Es konnten immer zahlreiche Winter- und Wasservögel angetroffen und interessante Lebensräume besichtigt werden. Mit Lindewerra, dem einzigen Werraabschnitt der das Eichsfeld streift, hatten wir aber bisher wenig Glück. Nachdem im Vorjahr orkanartige Stürme und Regen das Vorhaben verhinderten setzte in diesem Jahr, nach einer trockenen Woche mit etwas Bodenfrost, also sehr guten Beobachtungsbedingungen, ausgerechnet am Exkursionswochenende Nieselregen und stark dunstiges Wetter ein. Hiervon ließen sich aber 12 Naturfreunde nicht abhalten und nahmen den ca. 4 Km langen Rundkurs in Angriff. Die Route führte von der Werrabrücke in Lindewerra flussaufwärts bis zur B 27, über den Schürzeberg zum Bahnviadukt über die Werra und zurück nach Lindewerra. Dabei konnten 16 Vogelarten beobachtet werden. Für das meiste Aufsehen sorgten mehrere Paare Nilgänse, die sich schon um die besten (Brut) Plätze auf den Pfeilern des Bahnviaduktes stritten. Neben Graugänsen, Gänsesägern, Höckerschwänen und einigen „Allerweltsvögeln“ konnte auch ein Wanderfalke beobachtet werden. Da der Nieselregen im Laufe des Vormittags aufgehört hatte kamen alle Teilnehmer gegen 10.30 Uhr trocken zurück zu ihren Autos. Auf der Rückfahrt in die Heimat wurde noch ein kurzer Stopp an den Kiesteichen von Lindewerra eingelegt.
H.B. Hartmann
Foto: Foto: H.B. Hartmann (12.02.23)
Exkursion im Luhnetal bei Lengefeld (UH-Kreis).
(12.06.2022)Am 12. Juni 2022 trafen sich 15 Naturfreunde zur Exkursion im Luhnetal bei Lengefeld (UH-Kreis).
Bereits morgens am Treffpunkt kündigte sich ein sehr warmer und sonniger Tag an.
Ziel war der Bereich um das Rückhaltebecken östlich des Ortes. Entlang der Luhne befinden sich neben den Ufergehölzen vor allem extensiv bewirtschaftete Wiesen, die zu diesem Zeitpunkt noch nicht gemäht waren – ein eher seltenes Bild in unserer Landschaft. Im Schutz des hohen Grases konnte W. Hübenthal eine flüchtende Blindschleiche beobachten; ein Hinweis darauf, wie gefährdend eine maschinelle Mahd für solche Arten sein kann.
Das Augenmerk lag aber ersteinmal auf einer Fläche jenseits der Landstraße nach Ammern, die auf eine verwilderte Streuobstwiese hinweist. Neben trockenen Baumstümpfen haben niedrige Dornensträucher diesen Bereich besiedelt. Zahlreiche Baumpieper im Singflug und Feldlerchen auf der angrenzenden Magerwiese bestimmten das Bild; zu hören auch Nachtigallen in den benachbarten Hecken. Ein aufgeregtes Neuntöter-Männchen verwies auf eine wahrscheinliche Brut in den Dornensträuchern. Im Hintergrund ließ ein Wendehals seinen Ruf vernehmen. Grasmückenarten gehörten selbstverständlich zum Arteninventar. Eine Grauammer wurde ohne ihren typischen Gesang erst beim Abflug bemerkt. Vermisst wurde die Turteltaube, die hier eigentlich beste Lebensbedingungen vorfindet.
Der beschwerliche Weg zur Luhne durch die hohen Mähwiesen wurde mit dem Ruf von Pirol und Kuckuck belohnt; ein Rotmilan wies mit seinem Anflug auf eine mögliche Brut in den Uferbäumen hin.
D. Krüger erklärte uns anhand der Samenstände die verschiedenen Grassorten, die dieses Stadium heutzutage nur selten erreichen. Auch Ackerwildkräuter, wie der Gemeine Beinwell, sind auf solchen Flächen noch anzutreffen.
Ein letzter Abstecher erfolgte zum Weichholz-Auwald nahe Ammern, der mit dem Ruf des Pirols und dem Gesang des Gartenrotschwanzes den Abschluss der Exkursion bildete, die in einen insgesamt intakten Lebensraum führte, der durch seine extensive Bewirtschaftung vielen Arten eine Heimat bietet.
G. Pfützenreuter
Foto: Neuntöter. G.Pfützenreuter (12.06.2022)
Exkursion bei Hohengandern
(15.05.2022)Am Sonntag den 15.Mai 2022 trafen sich um 7.00 Uhr 5 Naturfreunde um die stark strukturierte Landschaft südlich von Hohengandern kennen zu lernen. Die Route führe zunächst entlang eines Bachlaufes mit neu gepflanzten Obstbaumreihen. Hier konnten Goldammer und Dorngrasmücke auf den angrenzenden Heckenstreifen beobachtet werden. Weiter ging es am unteren östlichen Waldrand des Alten Holzes. Im langsamen Gleitflug in Richtung Feldflur war der Schwarzmilan zu beobachten. Auf einer leichten Erhöhung bot uns eine eindrucksvolle Aussicht mit dem Rusteberg, dem Pferdeberg und dem ehemaligen. Grenzstreifen. Auf einer Heckenreihe trug ein Neuntöter Nistmaterial und verschwand in einer Rosenhecke. Angekommen an einer wunderschönen alten Obststreuwiese überraschte uns der Ruf des Wendehalses. Seine lang anhaltenden Rufreihen konnten hier sehr schön studiert werden. Der erwartete Gesang des Gartenrotschwanzes blieb leider aus, er konnte jedoch kurz auf einem angrenzenden Feldweg gesichtet werden. Nach 2 Stunden ging es entlang eines Bachlaufes mit Hecken zurück zum Ausgangsort, wo noch auf einer Viehweide das seltene Braunkehlchen und eine Schafstelze nach Insekten jagten. Insgesamt konnten 39 Arten beobachte werden, darunter Garten-, Mönch- und Dorngrasmücke, Mäusebussard, Kolkrabe, Turmfalke, Rotmilan und Schwarzmilan.
St. Zinke
Foto: Schafstelze. Foto: St. Zinke (15.05.2022)
Exkursion in die Umgebung von Rohrberg
(13.06.2021)Treffpunkt der FG-Mitglieder und Gäste war der Ortsausgang von Rustenfelde in Richtung Rohrberg. Bei gutem Wetter und milden 11 Grad Lufttemperatur bot sich den Naturfreunden ein schöner Ausblick auf den Rusteberg und die dazugehörige Klosteranlage.
Über die Autobahnbrücke der A38 gelangen Teilnehmer des Exkurses in den Bereich des Heidkopfes und des Nördlichen Buchbergs. Entlang der ehemaligen Staatsgrenze führt der Weg über insgesamt 5 km durch sehr abwechslungsreiche Lebensräume. Mischwaldgebiete wechseln mit blaubeerbestandenen Offenflächen, welche mit Kiefern bestanden sind. Lupinen bilden geschlossene Bestände im Grünland, der gelbe Ginster steht am Wege umgeben von Wurmfarn und Rotem Fingerhut. Felsbildungen, sandige ausgespülte Wege führen vorbei an blütenreichem Dauergrünland mit zahlreichen Skabiosen und Wilden Mageriten. Einige Ziegen und Schafe sollen der zunehmenden Verbuschung Einhalt gebieten.
Auffälligster Vertreter der Vogelwelt ist an diesem Morgen der Baumpieper. Mindestens 4 Männchen sind bei ihrem charakteristischen Singflug zu beobachten. Fitis und Zilpzalp, Dorngrasmücke und Goldammer sind für diese halboffene Landschaft genauso typisch wie die Feldlerche für die Feldflur.
Mönchsgrasmücken und einige Klappergrasmücken machen den Reigen der Heckensänger gemeinsam mit der Gartengrasmücke vollständig. Amsel, Singdrossel und Misteldrossel lassen ihre volltönenden Stimmen aus dem Wald hören, während der leise Gesang des Sommergoldhähnchens aus einer Fichtengruppe an das Ohr des Wanderers dringt. Grünspechte fliegen vom Boden auf, der Buntspecht hämmert in den Bäumen und der Schwarzspecht lässt von fern seinen wehmütigen Ruf erklingen. Die Turteltaube war leider nicht zu sehen und zu hören, dafür Ringeltauben und 1 Hohltaube.
Nach der Hälfte des Rundweges lud Exkursionsleiter Stefan Zinke zu einem kleinen Imbissmit Eichsfelder Stracke und Brot ein. Begleitet vom Gesang des Baumpiepers diskutierten und botanisierten die Naturfreunde eifrig.
Auf dem Rückweg wurden doch noch Rotmilan, Mäusebussard und Turmfalke gesichtet.
Für Überraschung sorgte ein Flug von 7 Fichtenkreuzschnäbeln.
Vorbei an urwüchsigen Eichen, Buchen und Linden, die im Schutz der ehemaligen Grenze die Zeiten überdauert haben und im heutigen Naturschutzgebiet hoffentlich noch lange leben werden, geht diese interessante Exkursion zu Ende.
Heino Hartung
Foto: Baumpieper. Foto: S.Zinke (13.06.2021)
Exkursion zum Steinberg bei Zimmern (UH-Kreis)
(23.05.2021)Am Pfingstsonntag, dem 23.05.2021, trafen sich zwölf Naturfreunde am OBI-Markt in Ammern, um von dort zum ehemaligen Truppenübungsplatz Steinberg am östlichen Rand des NP Hainich zu starten. „Zielvogelart“ war die Sperbergrasmücke, die dort in den letzten Jahren als Brutvogel beobachtet worden ist. In Schönstedt gesellte sich noch Frank Pätzold aus Mühlhausen zu uns. An der NP-Grenze im Zimmertalsgraben erwartete uns als ortskundiger Ornithologe und erfahrener wissenschaftlicher Beringer Achim Blank, der freiberuflich seit vielen Jahren in der Hainich-Region tätig ist.
Leider hatte sich der starke Westwind der vorangegangen Tage noch nicht gelegt, so dass die Gesangsaktivität zu wünschen übrig ließ. Allgegenwärtig begrüßten uns aber Grauammern mit ihrem metallischen Gesang, ebenso stiegen Baumpieper vor uns zum Singflug auf. Die vormals stark verbuschte Landschaft ist in den letzten Jahren ausgelichtet worden und wird von einer gemischten Schaf/Ziegenherde beweidet. Die Sitzwarten auf Stauden und Büschen wurden regelmäßig von den Beobachtern abgesucht, um vielleicht doch eine Rarität zu entdecken. Tatsächlich zeigte sich nach Hinweis von A. Blank, der das Revier bereits kannte, ein Braunkehlchen auf einer der Stauden. Etwas weiter entfernt waren auf einem Hochspannungsmasten Kolkraben-Eltern damit beschäftigt, ihre vier Nestjungen zu füttern. Bluthänflinge finden hier ideale Brutgelegenheiten in den Wacholderbüschen am Westhang des Steinbergs, der auch Heimat für zahlreiche Neuntöter-Brutpaare ist.
Leider zeigte sich an diesem Vormittag keine der Sperbergrasmücken und auch andere erwartete Arten wie Turteltaube und Wendehals wurden von A. Blank erst wieder am windstillen Pfingstmontag beobachtet bzw. gehört. Wenn auch mit Einschränkungen lernten die Teilnehmer einen interessanten Lebensraum kennen, der ähnlich wie der angrenzende ehemalige TrÜbPl in Weberstedt zu weiteren Exkursionen einlädt, um die Artenkenntnis zu erweitern. Eine herannahende Regenfront mahnte gegen 10.00 Uhr, den Rundgang zu beenden.
Alle Beobachtungen wurden dankenswerterweise von Thomas Grimm zeitnah per App an ornitho.de gemeldet.
Georg Pfützenreuter
Foto: Braunkehlchen. Foto: G. Pfützenreuter (23.05.2021)
Exkursion zum Dachsberg und zur Wipper bei Bernterode
(21.03.2021)Am Sonntagvormittag des 21. März 2021 trafen sich vierzehn Naturfreunde an der ehemaligen Schwarzburger Mühle bei Bernterode. Ziel war ein alter Laubmischwald am westlichen Dachsberg, in dem Exkursionsleiter Georg Pfützenreuter im Jahr zuvor alle heimischen Spechtarten nachweisen konnte. Wenn auch das Wetter mit regelmäßig durchziehenden Schneeschauern das Beobachten erschwerte, konnten doch einige Arten beobachtet oder verhört werden. Ein Rotmilan-Brutpaar hatte sich bereits am vorjährigen Brutplatz eingefunden und aus dem angrenzenden Fichtenbestand sang eine Misteldrossel. Grauspechte ließen sich durch Rufe anlocken und balzten intensiv. Die zahlreichen Baumhöhlen vor allem in Eichen mittleren Durchmessers wiesen auf mögliche Nistgelegenheiten für Spechte hin.
Der Rückweg führte entlang des letzten natürlich belassenen Flusslaufs der Wipper im Kreisgebiet. Prall- und Gleithänge weisen hier auf die Dynamik eines Gewässers hin, das Brutmöglichkeiten für Eisvogel und Wasseramsel bietet. Ein besetztes Nest dieser Art war in der Unterkonstruktion der Brücke zum Lindey zu finden. Höhlenreiche Weichhölzer entlang des Ufers bieten Brutmöglichkeiten für Meisenarten. Insgesamt war die erste Frühjahrs-Exkursion, die noch unter dem Vorzeichen der Corona-Schutzmaßnahmen stand, ein gelungener Einstieg in das Beobachtungsjahr 2021 und eine gute Gelegenheit, die Vereinsarbeit der Fachgruppe zu beleben.
Foto: Auf der Lindey-Brücke, Brutplatz der Wasseramsel. Foto: H.B. Hartmann (21.03.2021)
Exkursion zum Birkenberg bei Kaltohmfeld
(27.09.2020)Es war der Morgen nach dem großen Regen tags zuvor und in der Nacht, als sich 11 FG-Mitglieder und Gäste am Sonntag, dem 27.09.2020 um 8 Uhr am Ortseingang von Kaltohmfeld trafen.
Mit 5 Grad Celsius Lufttemperatur war es herbstlich kühl, als die kleine Gruppe Naturfreunde auf den Spuren des Vogelzugs den nahen Birkenberg erreichte. In 533m Höhe über NN standen sie plötzlich für einige Minuten im Morgennebel, bevor sich der Blick auf die weitläufige Umgebung auftat. Gegenüber liegt der mit 535 m nur wenig höhere Kälberberg, als höchste Erhebung im Ohmgebirge. Zwischen beiden Bergen liegt eingebettet Kaltohmfeld, welches von steinreichen Muschelkalkböden umgeben ist, denen der Regen gerade recht kam. Vom Vogelzug war allerdings zu dieser Stunde nur wenig zu sehen.
Gruppen von Staren saßen auf den Stromleitungen und einige Feldlerchen waren auf den jungen Wintersaaten zu hören und zu sehen. Rabenkrähen und Elstern gesellen sich hinzu und der Kolkrabe lässt sein lautes Krächzen vom nahen Waldrand hören. Von dort kann man auch die markante Stimme des Schwarzspechts vernehmen. Auf den Wiesen und Weiden des Birkenberges grasen einige Pferde und sorgen so für die Erhaltung des Lebensraumes für Goldammer, Bachstelze und Wiesenpieper. In der Heckenlandschaft sind Stieglitze, Buchfinken, Rotkehlchen, Grünfinken und einige Flüge von Bluthänflingen zu beobachten.
Während die Beobachter den Berg umrunden, gelingt auch die Sichtung von 2 Stücken Damwild am Waldrand und der Rotmilan zeigt sich an den klarer werdenden Himmel. Jetzt sind auch Fernblicke auf den Dün, Leinefelde-Worbis und die Umgebung der Eichsfelder Landschaft möglich, welche sich durch Strukturreichtum auszeichnet.Vorbei an Feldgehölzen und kleinen Wiesenflächen konnten Ringeltauben, Eichelhäher, Buntspecht, Erlenzeisige sowie Sumpf- und Blaumeisen beobachtet werden. Auch der Kernbeißer und die Heckenbraunelle wurden gesichtet.
Der häufigste Greifvogel des Tages war der Turmfalke mit mindestens 8 Exemplaren.
Der Rundgang endete am Rande Kaltohmfelds, dessen Dorfteich erfolglos nach dem Wochen zuvor noch anwesenden Eisvogel abgesucht wurde. Beim Durchstreifen der Umgebung mit hohem Grünlandanteil waren einige Hausrotschwänze, ein Flug Feldsperlinge und ein Gimpel zu sehen. Mäusebussarde lauern auf Beute am Rande des Landwirtschaftsbetriebes und auf den Wiesen sind Wachoderdrosseln und wiederum Stare zu sehen. Einer von ihnen wird am Ende der Exkursion unter den Augen der Beobachter zur Beute des Sperbers, direkt am Straßenrand.
Obwohl die eigentlichen Zugbewegungen kaum wahrnehmbar waren, ist es doch ein interessanter Exkurs mit 35 beobachteten Vogelarten zu Beginn des Herbstes geworden.
Heino Hartung
Foto: Sperber, Weibchen nach Beutefang. Foto: H. Hartung (27.09.2020)
Exkursion zum Birkunger Stausee
(30.08.2020)Am Morgen des 30.08. trafen sich 13 Naturfreunde an der Staumauer des Birkunger Ohnestaus zur ersten Herbstexkursion 2020. Bei sonnigem und windstillem Wetter wurden im Laufe des Vormittags 30 verschiedene Vogelarten angetroffen. Leider zeigte sich keiner der beiden seit mehreren Tagen am Stausee anwesenden Fischadler den Beobachtern. Kleinvogelzug konnte mehrfach beobachtet werden. Von den Limikolen waren aber nur Flussuferläufer und Alpenstrandläufer und bei den Enten nur Stock,- Krick und Reiherente anwesend. Der Alpenstrandläufer zeigte wenig Scheu vor den Vogelfreunden und ließ sich aus wenigen Metern Entfernung auf der Staumauer gut beobachten und fotografieren. Ein Grund für die geringe Anzahl an Wasservögeln an diesem Tag könnte auch die starke Frequentierung des Gewässers durch Angler sein. Mehr als 10 Zelte standen am Morgen am Rand des Sees verteilt. Die meisten der Teilnehmer fuhren anschließend noch zur Besichtigung des erst in diesem Jahr neu angelegten Feuchtbiotops an der Stockwiese zwischen Beinrode und Beuren. Hier entstand im Zuge einer Ausgleichmaßnahme auf der seit Jahren nahezu ausgetrockneten Stockwiese durch Anstau und Renaturierung des Abflusses bis zum Ortseingang Beuren ein sehr interessanter Lebensraum, der in den nächsten Jahren des öfteren begangen werden sollte. Am Exkursionstag hielten sich Braunkehlchen, Neuntöter, Wiesenpieper, Feldlerchen und einige andere Vogelarten dort auf. Gegen 11.00 Uhr endete die Veranstaltung.
Foto: Alpenstrandläufer auf Nahrungssuche am Spülsaum des Ohnestausees. Foto: H.B. Hartmann (30.08.2020)
Sommerexkursion in die Umgebung von Silberhausen
(21.06.2020)An diesem sonnigen Morgen zum Sommerbeginn trafen sich 17 FG-Mitglieder und Gäste um 7 Uhr am Bahnhof der Gemeinde Silberhausen. Begrüßt und begleitet wurde die Gruppe durch den Vereinsvorsitzenden Hans-Bernd Hartmann.
Das Gebiet um den abseits des Ortes gelegenen Bahnhof ist eine typische Südeichsfelder Offenlandschaft zwischen dem Dün und dem Unstruttal mit Höhenlagen über 300 m über NN. Geprägt durch weite Felder und Wiesen, unterbrochen durch Hecken und Feldgehölze, ist sie die Heimat der Goldammer und der Grasmücken.
So war auch der typische, etwas wehmütige Gesang der Dorngrasmücke allgegenwärtig. Auch ihre Verwandten, die Klappergrasmücke, Gartengrasmücke und die sangesfreudige Mönchsgrasmücke waren für die interessierten Beobachter gut zu hören und auch zu unterscheiden.
Aus den bereits reifenden Getreidefeldern stiegen singend die Feldlerchen empor, begleitet von Familienverbänden der Stare, welche sich auf gemähten Futterflächen mit Ringeltauben und Rabenkrähen ein Stelldichein geben.
Am Himmel zieht der Rotmilan seine Kreise und der Turmfalke ist auf Mäusejagd unterwegs. Mäusebussard und Elster ruhen in seltener Eintracht im gleichen Baum eines Feldgehölzes. Bahndämme und Bahnbrücken prägen diese Landschaft mit ihrem Strukturen und Gehölzen.So können die Naturfreunde in der Nähe einer Laubholzgruppe direkt über ihren Köpfen die Stimmen eines Pirolpaares hören, ohne die Vögel direkt sehen zu können.
Eine weitere Überraschung ist die Entdeckung eines außergewöhnlichen Nistplatzes des Turmfalken in einem Balkon-Blumenkasten eines Siedlungshauses am Bahndamm. Grün- und Buntspecht lassen ihre Stimmen hören, der Hausrotschwanz zeigt sich am Rande des Weges, genau wie ein Flug Stieglitze auf den Stauden des Grünlandes zu beobachten ist.
Eine Kolkraben-Familie ist lautstark mit der Fütterung beschäftigt, überflogen von den schnellen Mauerseglern und Mehlschwalben.
Aber auch die Flora der Wegraine und kleinen Feuchtgebiete ist für die Beobachter von Interesse. Neben den leuchtenden Blüten des Klatschmohns und der Kornblumen, fallen auch die Bestände des Gemeinen Natternkopfes, des Wiesen-Salbei und die Gelbe Schwertlilie auf.
Schnell sind 2,5 Stunden vergangen und dabei 4 Kilometer mit Unterhaltung und interessierter Betrachtung zurückgelegt. Bevor die Naturfreunde ihren Ausgangspunkt erreichen genießen sie nochmals den Blick auf die Weite der Landschaft , auf Silberhausen und Dingelstädt. Und wie zum Abschied lässt die Nachtigall ihr Lied aus der Hecke erschallen...
Insgesamt wurden 33 Vogelarten gesehen und gehört.
Heino Hartung
Foto: Gemeiner Natternkopf. Foto: H. Hartung (21.06.2020)
Winterexkursion zum Schiedunger See
(09.02.2020)Bei milden Temperaturen um 5 Grad und aufgehender Sonne, trafen sich 13 Mitglieder und Gäste der Fachgruppe Ornithologie Eichsfeld am 09.02.2020 um 08:30 Uhr am Parkplatz vor dem
Speicher Schiedungen.
Als Fischproduktionsgewässer wird der Teich traditionell am 31.Oktober eines jeden Jahres abgelassen und abgefischt. Die freiliegende Schlickfläche dient dann im Winterhalbjahr als
Rast-und Nahrungsfläche für Wat-und Wasservögel auf ihrem Weg nach und von ihren Winterquartieren. An diesem Morgen waren nur einige Graureiher, Silberreiher und Höckerschwäne auf der mit Rinnsalen durchzogenen Schlammfläche zu sehen.
Vor der Begehung des Nördlichen Ufers, erläuterte Exkursionsleiter Dieter Rädel die Bedeutung dieses vielseitigen Brut-und Rastgebietes für die Wasservögel. Besonders zahlreiche Entenarten wie Tafel-, Reiher-, Löffel-, Spieß-, Krick, -und Knäkente können hier im Sommerhalbjahr beobachtet werden. Dazu kommen seltene Gäste wie Seeadler, Fischadler und der Rothalstaucher. Brandgänse und Brachvögel waren hier genauso zu sehen wie Kiebitze und Goldregenpfeifer.
Bei der heutigen Exkursion geht es vor allem um rastende Gänse. Im Bereich des Teichgebietes rasten auf feuchtem Grünland und angrenzenden Wintergetreideflächen vor allem Tundra-Saatgänse. Die Beobachter schätzen ihre Zahl auf ca. 2500 Exemplare. Zwischen ihnen rasten und äsen ca. 200 Blässgänse, die sich vor allem durch weiße Stirnzeichnung und dunkel gewölkte Unterseite von den Saatgänsen unterscheiden. Etwas entfernt davon grasen etwa 30 Graugänse, die sich durch ihre Größe und die fleischfarbenen Schnäbel von den übrigen unterscheiden. Mindestens 4 Nilgänse vervollständigen das Gänsereigen.
Eine Gruppe von 19 Kranichen steht am Rande des Grünlandes und lässt sich von den Beobachtern genauso wenig stören wie die im Raps ruhenden 15 Höckerschwäne oder die vereinzelt auffliegenden Silber- und Graureiher. Zwischen ihnen sind mindestens 22 Kiebitze zu sehen, ebenso wie einige Bachstelzen. Rotmilan, Mäusebussard und Turmfalke sind die Greifvogelarten die sich dem Beobachter zeigen.
Im Ufergehölz können zudem ein Flug Stieglitze, mindestens 5 Goldammern, 2 Gimpel, 10 Blaumeisen, einige Feldsperlinge gesichtet und ein Grünspecht verhört werden. Natürlich ist auch ein Eisvogel an den Zuflussgräben des Speichers zu hören und zu sehen.
Abschließend unternimmt die Beobachtergruppe noch einen kurzen Abstecher in den nahen Mischwald an Pfaffenstock. In dem an Eichen, Buchen und Hainbuchen reichen Gebiet gelingt dann noch die Beobachtung von Buntspecht, 2 Kleibern, 2 Kernbeißern in den Kronen sowie von Buchfinken und Kohlmeisen.
Damit endet ein interessanter Exkurs in den Nachbarkreis Nordhausen mit seinen vielfältigen Lebensräumen nahe des Eichsfeldes.
Heino Hartung
Foto: Auffliegende Saatgänse. Foto: H. Hartung (09.02.2020)
Fachgruppenexkursion zum Geiseltalsee
(25.10.2019)Am 25.10. unternahmen 25 Vereinsmitglieder eine Fahrt zum Geiseltalsee, einem ehemaligen Braunkohlentagebau zwischen Mücheln und Brausbedra in Sachsen – Anhalt, um hier den herbstlichen Vogelzug und die am See anwesende Vogelwelt in Augenschein zu nehmen. Am Freitagnachmittag gegen 15.00 Uhr trafen die meisten Mitglieder an der Pension „El Retiro“ in Braunsbedra, wo auch übernachtet wurde, ein. Der Nachmittag bis zur einsetzenden Dunkelheit wurde für einen Rundgang am Südufer bis zum Beobachtungsturm bei Braunsbedra genutzt. Nach dem Abendessen im El Retiro“ stand die Besichtigung eines Bunkers aus dem 2. Weltkrieg, der nur wenige Meter von der Pension entfernt lag, an. Dieser Bunker sollte im 2. Weltkrieg die Industrie im Raum Halle vor Luftangriffen der Kriegsgegner schützen. Der Rest des Abends wurde dann zum Erfahrungsaustausch genutzt. Am 2. Exkursionstag ging es nach dem Frühstück zu einer weit in den See hineinragenden Halbinsel, von wo aus die Flachwasserzonen des Sees gut eingesehen werden konnten. Hier hielten sich zahlreiche Wasservögel (Schwäne, Graugänse, verschiedene Möwen und Enten) auf. Einen der Höhepunkte des Vormittags bildete die Beobachtung eines Trupps Kolbenenten, eine sehr schöne Entenart, die man im Eichsfeld meist vergeblich sucht. Nach dem etwa 3 stündigen Rundgang ging es zum Mittagessen nach Mücheln, wo bei schönstem Wetter unweit des Hafens unter freiem Himmel das Mittagessen genossen werden konnte. Anschließend wurde die Heimfahrt angetreten. Einen herzlichen Dank für die gute Organisation dieser Fahrt gebührt an dieser Stelle unserer Naturfreundin Claudia Trümper.
H.B. Hartmann
Wanderung am Südufer (1. Tag). Foto: H.B. Hartmann (25.10.2019)
Vogelbeobachtung auf der Halbinsel (2. Tag). Foto: H.B. Hartmann (26.10.2019)
Mittagessen in "Marina" Mücheln. Foto: H.B. Hartmann (26.10.2019)
Foto: Blick zur Insel (Naturschutzgebiet). Foto: H.B. Hartmann (25.10.2019)
Exkursion zu den Ebelebener Teichen
(13.10.2019)Am Sonntag, dem 13. Oktober 2019 trafen sich bei schönstem Herbstwetter zwölf Naturfreunde am Parkplatz in Hüpstedt, um die Ebelebener Teiche, ein bekanntes Vogelschutzgebiet im Kyffhäuserkreis, aufzusuchen. Schon unterwegs überraschten uns am Flugplatz Obermehler einige Rebhühner, die vor unseren Autos die Straße überquerten. Zwei Elstern versuchten nicht weit dahinter einen überfahrenen Igel von der Straße zu ziehen. Kurz vor Ebeleben war einer Teilnehmerin ein Jagdfasan aufgefallen.
Bereits in Hüpstedt war starker Buchfinkendurchzug festzustellen, der sich den ganzen Tag fortsetzte; ebenso in kleineren Trupps Ringeltauben, Mäusebussarde, Rotmilane, Kormorane und Feldlerchen. An den vier Teichen südwestlich Ebelebens wurden folgende Arten angetroffen: Höckerschwan, Kormoran, Zwergtaucher, Stockente, Blesshuhn, Teichhuhn (Ruf), Eisvogel und Graureiher. Sehr beeindruckend war ein plötzlicher Überflug von 13 Silberreihern, gemeinsam mit einigen Graureihern. In den Ufergehölzen waren noch durchziehende Singvögel wie Zilpzalpe, Mönchsgrasmücken, Sommer- und Wintergoldhähnchen mit ihren Sississi-Rufen, Kleiber und Meisenarten zu sehen. Weiterhin riefen Bunt- und Grünspechte. Der Exkursionsleiter konnte auf einem Foto den hier im Frühjahr beobachteten und regelmäßig brütenden Rothalstaucher vorstellen. Zu den Brutvogelarten zählen in diesem Gebiet weiterhin Rohrweihe, Grauammer, Nachtigall und verschiedene Wasservogelarten. Auch der seltene Laubfrosch hat hier ein Vorkommen. So wäre eine Exkursion im kommenden Frühjahr sicherlich eine lohnende Reise.
Mit einem abschließenden Gespräch und kleiner Brotzeit an der Info-Tafel endete ein bunter Herbstmorgen in einer äußerst attraktiven Landschaft.
Georg Pfützenreuter
Foto: Große Teichmuschel auf trockengefallenen Ufern. Foto: G. Pfützenreuter (13.10.2019)
Exkursion nördlich von Heiligenstadt mit Besichtigung des Stromhäuschens am Gut Hillemann
(29.09.2019)Am Sonntagmorgen des 29. September trafen sich 13 Mitglieder und Freunde der Fachgruppe Ornithologie Eichsfeld e.V. zur diesjährigen Herbstexkursion um 08:00 Uhr am Vitalbad in Heiligenstadt. Bei Temperaturen um 13 Grad und mäßigem Wind bei bedecktem Himmelwar das Wetter dem Anlass entsprechend.
Das Zuggeschehen hatte bereits eingesetzt, indem immer neue Trupps von Buchfinken, Goldammern, Stieglitzen und Bachstelzen in Richtung SW zogen oder sich zeitweilig auf den frisch bestellten Feldern oder jungen Saaten niederließen. Während die Beobachtergruppe unter Leitung der ortskundigen Naturfreundin Claudia Trümper den Weg entlang der Eisenbahntrasse in die abwechslungsreiche Flur nördlich von Heiligenstadt fortsetzte, waren auch
mehrere Rotmilane, Mäusebussarde und Kolkraben zu sehen und zu hören.
Ringeltauben kreuzen die Lüfte in kleinen Flügen und die Eichelhäher sind einzeln oder in größeren Gruppen unverkennbar in Stimme und Flugbild unterwegs. Aus den breiten Feldhecken sind die Rufe der Kohlmeisen, Blaumeisen, des Zilpzalps und der Rotkehlchen zu hören, welche sich auch auf dem Zug befinden. Feldsperlinge und Hausrotschwänze sind ebenfalls auf den frisch bestellten Flächen unterwegs.
Ziel der Beobachtergruppe ist vor allem das Stromhäuschen am Gut Hillemann in der Flur nördlich der Stadt. Das ehemalige Trafo- Haus wurde von der Fachgruppe Ornithologie von den Stadtwerken Heiligenstadt und der Lever-Agrar für 20 Jahre unentgeltlich gepachtet. Es ist bereits mit einem neuen Anstrich versehen und mit verschiedenen Nistmöglichkeiten
bestückt. Mindestens fünf weitere Sponsoren sind am Ausbau beteiligt, deren Namen sichtbar an der Außenfassade angebracht werden sollen. Natürlich werden die meisten Stunden von engagierten FG-Mitgliedern geleistet, wobei die Familie Trümper besonders aktiv ist. So wird die Beobachtergruppe am Objekt gegen 11:00 Uhr mit einem Frühstück nach Eichsfelder Art empfangen, welches von Thomas Trümper angerichtet wurde.
Frisch gestärkt geht die Wanderung über die landwirtschaftlich geprägte Hochebene zur Köterwarte oberhalb des Kötergrundes nahe des Gewerbegebietes der Kreisstadt. Hier weitet sich der Blick auf den Westlichen Dün und den Heiligenstädter Stadtwald mit der Stadt zu Füßen. In der Ferne ziehen Kormorane in Keilformation nach SW, gefolgt von grauen Gänsen, deren Bestimmung offen bleibt. Auf dem Rückweg ist das Lachen des Grünspechts zu hören und auf den Rapssaaten lassen sich ca.20 Wiesenpieper zur Rast nieder. Aus Hecken fliegen einzelne Wacholderdrosseln und Singdrossel auf, während über den weiten Äckern der Turmfalke rüttelt.
Heino Hartung
Foto: Das neugestaltete Stromhäuschen. Foto: H. Hartung (29.09.2019)
Exkursion zum Ziegeleiteich bei Zwinge und zur „Wildvogelhilfe“ in Hilkerode
(25.08.2019)Treffpunkt der 17 Mitglieder und Gäste war der Alte Bahnhof in Zwinge um 7:30 Uhr bei sonnigem, warmem Sommerwetter. Direkt an der ehemaligen Staatsgrenze und heutigen Grenze zu Niedersachsen gelegen, ist das stillgelegte Produktionsgelände der ehemaligen Ziegelei Zwinge zu Fuß schnell erreicht.
In dem naturbelassenem Gelände, welches durch Beweidung vor der totalen Verbuschung bewahrt werden soll, befindet sich ein kleiner Teich. Durch die Trockenheit zum Restloch geschrumpft, konnten die Besucher dennoch einen Grünschenkel bei der Nahrungsaufnahme beobachten. Wenig später flog er mit charakteristischem Warnruf davon. Ein Silberreiher ruderte gemächlich über das Gelände und aus den Uferbäumen erklangen das vertraute Lachen des Grünspechts sowie das Klopfen des Buntspechts.
Am Sommerhimmel zog der Rotmilan seine Kreise und auf den abgeernteten angrenzenden Feldern lauern Mäusebussarde und Turmfalken auf Beute. Einzelne Mauersegler schießen durch die Lüfte, gemeinsam mit Rauchschwalben und Ringeltauben. Der für dieses Gelände typische Neuntöter machte sich nur durch einzelne Warnrufe bemerkbar, während Stieglitze in kleinen Trupps die Aufmerksamkeit der Beobachter auf sich zogen. Neben der Goldammer waren auf dem steinigen, buschigen mit Wildstauden bewachsenen Gelände auch die Klappergrasmücke, Feldsperlinge, einige Hausrotschwänze, Gimpel und Kleiber zu sehen und zu hören.
Der zweite Teil der Exkursion führte die Teilnehmer unter Leitung des Vorsitzenden der FG Hans-Bernd Hartmann zur Wildvogel-Rettungsstation in das benachbarte Hilkerode im Landkreis Göttingen. Die Einrichtung liegt nahe den Ellerwiesen und ist eine Auffangstation für verletzte, verunglückte und aus sonstigen Gründen beeinträchtigte Vögel aller Art.
Herr Duda, der Leiter der gemeinnützigen Einrichtung, stellte das Projekt im Rahmen einer kleinen Führung vor. Die Einrichtung wird nur zu einem Drittel mit öffentlichen Mitteln finanziert und ist daher mehrheitlich auf Spenden und Sponsoren angewiesen.
Die Pflege der eingelieferten Vögel bedeutet zudem einen großen Aufwand an Zeit und Geduld. Dabei erfordern kleine Vögel einen größeren Teil an Futter und Zeit als große Tiere. In modernen Volieren sind vor allem Turmfalken, Mäusebussarde, Waldohreulen, ein Wespenbussard und Singvögel wie Amseln und Stare untergebracht. Mauersegler z.B.benötigen viele Insekten und einen hohen Betreuungsaufwand.
Wer sich für das Projekt interessiert, hat am 01.09.2019 zum Tag der Offenen Tür Gelegenheit, die Einrichtung in Hilkerode zu besuchen.
H. Hartung
Foto: Waldohreulen in Pflege. Foto: H. Hartung (25.08.2019)
Exkursion nach Windeberg/ Saalfeld (UH-Kreis)
(26.05.2019)Die letzte Frühjahrsexkursion der FG führte G. Pfützenreuter in ein Gebiet, in dem er im vorigen Jahr ein gehäuftes Vorkommen von Schwarzkehlchen-Bruten festgestellt hatte. Schon beim ersten Halt im Raintal südlich von Keula konnten die 17 Teilnehmer die Art beobachten – ein langjähriger, regelmäßiger Brutplatz. An der Thomasecke zwischen Saalfeld und Menteroda sang eine Nachtigall, ein Schwarzmilan überflog das Gebiet und Grauammern waren von weitem zu beobachten. Auffallend für die Vogelfreunde war die hohe Feldlerchendichte. Weiter ging es auf einem Wirtschaftsweg in Richtung Saalfeld. Ein überfliegendes Rohrweihen-Männchen gab Anlass zu einem weiteren Zwischenstopp. Nach dessen Einfallen in ein Wintergetreidefeld konnte der Exkursionsleiter auf vorjährige Beobachtungen von Bruten in Getreidefeldern auf der Muschelkalkhöhe verweisen. Neu war für viele Teilnehmer die Bekanntschaft mit der Wiesenschafstelze, die hier regelmäßig als Brutvogel anzutreffen ist. Thomas Grimm konnte zur Bestimmung hilfreiche Unterstützung mit seiner Vogelstimmen-App geben.
Am westlichen Ortsrand von Saalfeld wurden die Exkursionsteilnehmer beim Aussteigen vom Gesang der Grauammer überrascht. Angrenzend an einen ehemaligen Standortübungsplatz der Bundeswehr hat sich hier eine extensiv bewirtschaftete Fläche erhalten, die idealer Lebensraum u.a. für das Schwarzkehlchen ist. Insgesamt drei Brutplätze konnten ermittelt werden. Aber schon die Beobachtung des attraktiven Vogels war für die Naturfreunde ein großer Genuss. Den aufmerksamen Augen entging ebenfalls nicht das Braunkehlchen-Vorkommen auf einer Ackerfläche, die wohl als Wildacker angelegt wurde. Sitzwarten auf verbliebenen Hochstauden und Pioniervegetation sind für diese Art von großer Bedeutung. Solche Flächen sind heute nur noch selten zu finden. Der Überflug von zwei Nilgänsen demonstrierte, dass die Art auch hier ansässig ist.
Abschließend ging es zum Gewerbegebiet nach Menteroda. Die Fläche, auf der vor einigen Jahren noch zwei Braunkehlchenpaare brüteten, hat inzwischen ihren Pioniercharakter verloren und wird nur von Feldlerchen besiedelt. An den nahen Klärteichen konnte Dieter Rädel zwischen Stock- und Reiherenten ein Schnatterentenpaar sicher bestimmen. Ein Zwergtaucher zeigte sich nur selten nach seinen Tauchgängen am untersten Teich. Ein Pirol verabschiedete uns mit seinem Ruf von einer äußerst lehrreichen und genussvollen Exkursion. Die Teilnehmer konnten an diesem Morgen einen eher seltenen Artenreichtum in intakten Lebensräumen vor unserer Haustür erleben.
Georg Pfützenreuter
Foto: Schwarzkehlchen. Foto: G. Pfützenreuter (26.05.2019)
Exkursion Tastungen und Speicher Teistungen
(14.04.2019)Am Sonntag dem 14.04.2019 um 07:30 Uhr trafen sich 7 Mitglieder der FG Ornithologie Eichsfeld bei leicht frostigem Frühlingswetter und voller Baumblüte am Ortseingang von Tastungen am Fuße des Ohmgebirges. Die grünlandreiche Umgebung des Ortes und der nahe Speicher Teistungen sind das Ziel und der Weg der kleinen Beobachtergruppe.
Auf den Saaten des Wintergetreides sind Bachstelzen und mehrere singende Feldlerchen, Vogel des Jahres 2019, zu sehen und zu hören. Aus den Wiesen lacht der Grünspecht und in der Ferne ruft der Kolkrabe, wo auch der Rote Milan seine Kreise zieht. Ringeltauben kreuzen paarweise die Felder und aus den Bäumen am Wegrain erklingt der volltönende Gesang der Singdrossel, ergänzt durch die bescheidene Strophe der Goldammer. In der Umgebung des Speichers Teistungen nimmt die Zahl der Vogelstimmen zu, indem der Zilpzalp, der Fitislaubsänger und mindestens 3 Heckenbraunellen zu hören sind. Die markanteste Melodie des Morgens lässt die Mönchsgrasmücke ertönen. Sie ist mit mindestens 7 singenden Männchen allgegenwärtig. Über der Wasserfläche jagen Rauch-und einige Mehlschwalben, wobei sie die trockenen Schilfhalme zur Rast nutzen. Hier halten sich auch einige Rohrammern auf und eine Bekassine steigt kurz vor den Beobachtern vom Spülsaum auf. Auf dem Wasser sind 9 Löffelenten zu sehen, zusammen mit 4 Haubentauchern, einigen Blässrallen und Stockenten. 2 Höckerschwäne und 2 Graugänse sind neben 3 Graureihern die markantesten Großvögel auf dem See. Die Krone der Staumauer wird von einer Gruppe von 6 Wiesenpiepern und 2 Gebirgsstelzen besucht. Im Ufergehölz des Speichers Teistungen konnten weitere Vogelarten wie Hausrotschwanz, Gimpel, Stieglitz, Rotkehlchen, Kohl-und Blaumeise beobachtet werden. Auch der frühe Gesang der Klappergrasmücke war zu hören. Auf dem Rückweg nach Tastungen kommen noch Grünling, Hänfling und Girlitz hinzu. Am sonnigen Frühlingshimmel entdecken die Beobachter auch ein Sperberweibchen, 1 Turmfalke und 2 Mäusebussarde.
Insgesamt wurden durch alle Beobachter 48 Vogelarten festgestellt und bei "ornitho" gemeldet. Es war ein ereignisreicher Vormittag einer übersichtlichen Gruppe in abwechslungsreicher Umgebung aus dem jeder etwas mitnehmen konnte.
Heino Hartung
Foto: ...still ruht der Speicher Teistungen. Foto: H. Hartung (14.04.2019)
Winterexkursion zum Leinepolder Salzderhelden und zur Geschiebesperre Hollenstedt
(17.02.2019)Am Sonntag, dem 17.02.2019 trafen sich 18 Mitglieder und Freunde der Fachgruppe Ornithologie zu einer Exkursion in das benachbarte Niedersachsen. Im Raum Northeim-Einbeck liegt mit dem Leinepolder Salzderhelden ein überregional bedeutendes Brut-und Rastgebiet für Wasservögel in unserer Nachbarschaft. Vor allem sind es die beeindruckenden Gänsescharen, die den Beobachter in ihren Bann ziehen. Hunderte Graugänse halten sich auf den weitläufigen Grünlandflächen auf oder erheben sich mit lauten Rufen scharenweise, um auf den Flachwasserbereichen zu landen. Mindestens 150 Saatgänse können die Besucher beim Grasen vom Deich aus beobachten. Kormorane ziehen über das Grünland und ein Paar Weißstörche hat seinen Horst wieder in Besitz genommen. Nahrungssuchend schreiten sie über die Wiesen, während über ihnen ein Paar Turmfalken auf Beutefang ist und seine typischen Rufe erklingen lässt. Dazu gesellen sich die ersten singenden Lerchen und gemischte Trupps von Wacholderdrosseln und Staren. Letztere sind bei dem vorfrühlingshaften Sonnenwetter auch schon in Balzstimmung. Schließlich kündet ein Trupp von 13 überfliegenden Kranichen tatsächlich vom Nahen des Frühlings.
Der zweite Teil der Exkursion führt zur naheliegenden Geschiebesperre Hollenstedt. Von einem Beobachtungspunkt aus lässt sich das Geschehen sehr konzentriert beobachten. auch hier bestimmen die Graugänse und Kormorane die Szenerie. Mindestens 15 Zwergtaucher, 3 Schellenten und 5 Reiherenten sind zu sehen. 13 Kiebitze und 1 Waldwasserläufer suchen im Schlick nach Nahrung, gemeinsam mit Stockenten und einigen Schnatterenten. 1 Silber- und 1 Graureiher sind am Ufer aktiv, während auf den Wiesen 35 Wacholderdrosseln und etwa 20 Stare nach Nahrung suchen. Vom nahen Hollenstedt klingt das Klappern eines weiteren Storchenpaares herüber.
Gut motiviert für weitere interessante Beobachtungen traten die Teilnehmer gegen Mittag die Heimreise an.
H. Hartung
Foto: Weißstörche am Horst in Hollenstedt. Foto: H. Hartung (17.02.2019)
Fachgruppenexkursion zum Kranichrastplatz Stausee Kelbra und Numburg 2018
(03.11.2018)Am Freitag dem 02.11.2018 trafen sich 19 Mitglieder und Freunde der FG-Ornithologie Eichsfeld an der Numburg am Stausee Berga-Kelbra, um Kraniche und andere Wasservögel an diesem bedeutenden Rastplatz zu beobachten. Im Flachwasser des Sees sammelten sich im Laufe des Tages einige Tausend dieser majestätischen Vögel, welche als Symbole des Glücks und der Treue sich immer größerer Beliebtheit erfreuen. In schier endloser Folge kehrten Familienverbände und große Trupps von den Nahrungsflächen der Umgebung zu ihren Schlafplätzen zurück. Dabei ist die Luft erfüllt von den charakteristischen rauhen, trompetenartigen Rufen der Altvögel, gemischt mit den eher piepsenden Stimmen der Jungvögel. Diese Klangkulisse hält die ganze Nacht über an und gibt diesem Ort eine besondere Atmosphäre.
Aber auch Saat-, Bläß- und Graugänse äsen auf den Äckern und Wiesen der Umgebung des Biosphären-Reservats. Über 200 Silberreiher gesellen sich dazu und geben beim Auffliegen ein phantastisches Bild ab. Hunderte Kormorane rasten am Seeufer und bilden im Kontrast dazu ein schwarzes Band. Auf der weiten Wasserfläche des Sees tummeln sich vor allem Tafelenten, Haubentaucher sowie Lach- und Silbermöwen. Einige Knäkenten, Löffelenten, Zwergtaucher und ein Schwarzhalstaucher sorgen für Abwechslung beim Betrachter, genauso wie eine Gruppe von Gänsesägern und 2 Zwergmöwen.
Als der Tag zur Neige geht, unternimmt die Beobachtergruppe traditionsgemäß einen Ausflug auf den nahen Schloßberg um die Szenerie des Kranichschlafplatzes noch besser beobachten zu können. Zurück in der Naturschutzstation Numburg klingt der Tag am Feuer mit Grillgut und regem Erfahrungsaustausch aus.
Am Morgen des 03.11.2018 bricht die verbliebene Beobachtergruppe nach reichlichem Frühstück und bei günstigem Wetter zu einer weiteren Besichtigung des Stausees auf. Vom Beobachtungsturm an der Staumauer gelingt die Sichtung zahlreicher Wasservögel, wie zweier Rostgänse, weiterer Gänsesäger und von 7 Bekassinen. Sehr schön zeigt sich der Eisvogel mit leuchtendem Gefieder den Beobachtern.
Bei Auleben können die aufmerksamen Betrachter die Merkmale der verschiedenen Gänsearten unterscheiden und noch einmal das Spektakel einfliegender Kraniche erleben. Mit der Beobachtung von ca. 500 Nilgänsen auf einem Kiessee bei Nordhausen-Sundhausen geht die traditionelle Herbstexkursion zu den Kranichen zu Ende. Sie hat auch gezeigt welch große Veränderungen sich in der Vogelwelt vollzogen haben und sicherlich noch auf uns zukommen.
Heino Hartung
Foto: Rastende Silberreiher. Foto: H. Hartung (02.11.2018)
Vogelzugexkursion zur Hochfläche nördlich von Kaisershagen (UH-Kreis)
(21.10.2018)Die 14 Exkursionsteilnehmer trafen sich am 21.10.2018 um 8.00 Uhr in Hüpstedt und fuhren aufgrund einer Straßensperrung über Sollstedt und Kleinkeula zum Exkursionsziel. Bereits am Ortsrand von Hüpstedt überraschte uns ein Schwarm von ca. 200 Grünfinken. Elf Kormorane überflogen in Keilformation in Richtung Südwesten. Südlich von Keula wies Exkursionleiter G. Pfützenreuter auf das Raintal hin, u.a. ein langjähriger Brutplatz des Schwarzkehlchens. An der Thomasecke zwischen Menteroda und Windeberg, diesjähriger Singplatz von zwei Grauammern, wurde ein Raubwürger beobachtet. Ringeltauben, Feldlerchen und ein einzelner Kranich, der ostwärts zog, waren weitere Beobachtungen. Von da ging es zur Hochfläche nördlich von Kaisershagen.
Den Weg dorthin begleiten alte Obstbäume, deren Früchte uns zum Verzehr einluden. Die extensiv bearbeiteten Kalkmagerrasen und Äcker mit sehr wüchsigen Dornenhecken, Gräben und Rainen sind Brutstätte von Neuntöter, Raubwürger, Schwarzkehlchen und Rohrweihe. In einem zurzeit ausgetrockneten Weiher war im Juni ein lautes Froschkonzert zu hören. Zur Zugzeit bietet die offene, steppenartige Hochfläche u.a. nordischen Greifvögeln einen idealen Rastplatz. Dem aufmerksamen Beobachter konnte deshalb ein auf einer Grünfläche sitzender Merlin nicht entgehen. H. Hartung hatte geistesgegenwärtig von weitem ein Belegfoto geschossen, welches nachher die sichere Bestimmung erleichterte - eine empfehlenswerte Methode bei seltenen Beobachtungen. Andere Beobachter konnten beim plötzlichen Abflug weitere sichere Bestimmungsmerkmale, wie eine dunkle Endbinde am Unterschwanz, erkennen. Weiterhin wurden Goldammern, Stieglitze, Drosseln, Feldlerchen, Ringeltauben und ein Rotmilan gesichtet. Das Zuggeschehen war insgesamt weniger intensiv als erwartet.
Bereits am Samstag war mittags über Mühlhausen ein Massenzug von mehreren tausend Kranichen erfolgt. Pünktlich um 12.00 Uhr konnte ich am Exkursionstag bei Windeberg etwa tausend Kraniche, die wahrscheinlich am Helmestausee Kelbra gestartet waren, in Richtung Mühlhausen fliegend beobachten und ebenfalls einzelne Rotmilane. Wenn auch der Kranichzug für die Exkursionsteilnehmer etwas zu spät kam, entschädigten die anderen Beobachtungen und ein wunderschöner Herbstmorgen dafür.
Georg Pfützenreuter
Foto: Stare. Foto: H.Hartung (21.10.2018)
Fachgruppenexkursion zum Kerstlingeröder Feld
(30.09.2018)Am Sonntag dem 30.09.2018 starteten 10 Eichsfelder Naturfreunde eine Exkursion in das NSG Kerstlingeröder Feld im Göttinger Stadtwald. In der reizvollen Offenlandschaft des 200 ha umfassenden ehemaligen Truppenübungsplatzes ist der Vogelzug des beginnenden Herbstes besonders gut zu beobachten.
Der ökologische Wert des Gebietes liegt in seinem Strukturreichtum. Seit dem Mittelalter wurde hier am Rande Göttingens bis Anfang des 20.Jahrhunderts Landwirtschaft auf herkömmliche Weise betreiben. Davon zeugen die Reste eines ehemaligen Gutshauses, parkähnliche Flurabschnitte und weiträumige Wiesenflächen, unterbrochen durch Feuchtstellen, Bauminseln und Heckenstrukturen. Das Gebiet ist von naturnahen Laubwäldern umgeben und wurde ausschließlich extensiv bewirtschaftet. Durch Mahd und Beweidung werden auch heute noch günstige Bedingungen für Bewohner des Magerrasens wie Wacholder, Enziane und Thymian geschaffen.
Hier fühlen sich Neuntöter und Raubwürger wohl und können trotz mancher Besucher im Gebiet auf Nahrungssuche gehen. Der Raubwürger zeigte sich an diesem Morgen auch eindrucksvoll den Exkursionsteilnehmern in seinem Revier, gemeinsam mit einem Paar des attraktiven Gartenrotschwanzes. Ein Schwarzkehlchen suchte mit Hausrotschwänzen und zahlreichen Rotkehlchen nach Nahrung, während kleine Trupps von Staren, Goldammern, Bluthänflingen, Buchfinken und Meisen das Gebiet überflogen. Alten Obstsorten wird besondere Fürsorge zuteil und auch ein fruchtragendes Exemplar des seltenen Speierlings konnten die Besucher kennenlernen. Das sonnige Herbstwetter und angenehme Temperaturen sorgten neben interessanten Beobachtungen und regem Meinungsaustausch für einen erkenntnisreichen Vormittag im Göttinger Stadtwald.
H. Hartung
[Kerstlingeröder Feld auf Wikipedia]
[Göttinger Stadtwald und Kerstlingeröder Feld (Homepage des Abeitskreises göttinger Ornithologen-AGO)]
Foto: Ruine des ehemaligen Gutshauses. Foto: H. Hartung (30.09.2018)
Vogelfangtag Reifenstein
(02.09.2018)Am Sonntag den 02.09.2018 fand wieder ein Kleinvogelfang für die Öffentlichkeit an der Reifensteiner Kläranlage statt. Von 7.00 Uhr bis gegen 12.00 Uhr wurden insgesamt 85 Vögel gefangen und durch die anwesenden Beringer Dr. A. Goedecke und Stefan Bust mit Ringen der Vogelwarte Hiddensee versehen. Selten zuvor konnten an einem Vormittag so viele Vögel beringt werden. Besonders die frühen Morgenstunden waren sehr ergiebig. Im Laufe des Vormittags wurden die Vögel in den Netzen zwar weniger, dafür aber die Besucher, die sich über die Beringung informieren wollten, deutlich mehr. Erfreulicherweise waren auch wieder zahlreiche Kinder unter den Besuchern. Mit fast 40 Exemplaren konnten Mönchsgrasmücken an diesem Tag am häufigsten gefangen und beringt werden. Weiterhin gingen auch verschiedene Meisen, Zilpzalp, Gimpel, Heckenbraunelle, Singdrosseln, Rotkehlchen und andere Kleinvögel in die 5 aufgestellten Netze. Mehrere Besucher lobten den Fangtag, da er gerade für Kinder ideal zum Kennenlernen verschiedener Vogelarten ist. Hier konnten sie auch mal einen Vogel in die Hand nehmen, den sie sonst höchstens mal aus größerer Entfernung beobachten können.
H.B. Hartmann
Foto: Beringer bei der Arbeit. Foto: H.B. Hartmann (02.09.2018)
Fachgruppenexkursion am Ohnestau Birkungen
(26.08.2018)Treffpunkt der 17 Naturfreunde und Gäste der Sommer-Exkursion war die Staumauer der Ohne-Talsperre bei Birkungen.Sie ist mit 54 Hektar Wasserfläche das größte Gewässer des Landkreises Eichsfeld und erfreut sich wachsender Beliebtheit bei Naturliebhabern, Anglern und Touristen.Das Interesse der Besucher galt in erster Linie der abwechslungsreichen Vogelwelt des mit 3 Wasserarmen recht weitläufigen Gebietes.
Auf der Staumauer suchten etwa 20 Bachstelzen neben 3 Gebirgsstelzen eifrig nach Nahrung. Mit auffälligen Rufen zogen 2 auffliegende Waldwasserläufer die Aufmerksamkeit auf sich. 15 Nilgänse im Familienverband sind auf den angrenzenden Feldern zu sehen und ein Trupp Graugänse aus 13 Tieren zieht über die Wasserfläche. Auf dem Uferweg zur Steingraben-Stauwurzel, welche durch ihren flachen Charakter besonders anziehend auf Wasservögel wirkt, sind eine Gruppe Graureiher, zahlreiche Stockenten, 2 Krickenten und 4 Flußuferläufer zu beobachten. Mindestens 4 Haubentaucherpaare sind noch mit der Fütterung ihres Nachwuchses beschäftigt, dessen Bettellaute weithin zu hören sind. Zahlreiche Kleinvögel wie Grauschnäpper, Gartengrasmücke, Mönchsgrasmücke, Zilpzalp und einige Schafstelzen tummeln sich im Ufergehölz und Wacholderdrosseln suchen auf Grünland nach Nahrung.
Über der Wasserfläche suchen zahlreiche Mehl-und Rauchschwalben nach Fluginsekten und im Uferbereich führen 2 Paare der Reiherente ihre Jungen.
Bei sonnigem Wetter um die 12 Grad Lufttemperatur führt der Weg der Gruppe zur dritten Stauwurzel mit dem Ohne-Zufluß. 3 Höckerschwäne und eine zahme Graugans begrüßen die Besucher, während die Stimmen des Teichrohrsängers, der Rohrammer und des Grünspechts zu hören sind. Während der heimliche Zwergtaucher doch noch am Ufer zu beobachten ist, sorgt ein anfliegender Fischadler für den Höhepunkt des Tages. Nach einer Zwischenlandung im Ufergehölz, zeigt er seine typische Rüttelstellung über der Wasserfläche!
Für den aufmerksamen Beobachter ist der Rundweg um den Stausee auch botanisch interessant. Damit sind sowohl der imposante Baumbestand als auch Sträucher wie der Sanddorn, Schneeball, einige Wildrosenarten und Wasserpflanzen, wie die elegante Schwanenblume gemeint.
Insgesamt war die Exkursion wohl für alle Teilnehmer ein ereignisreiches Erlebnis.
Es wurden gemeinschaftlich mindestens 36 Vogelarten beobachtet und bei "ornitho" gemeldet.
H. Hartung
[Liste der Gewässer in Thüringen auf Wikipedia]
[Stausee Birkungen auf Wikipedia]
Foto: Schwanenblume. Foto: I.Lilienthal (26.08.2018)
Nachtreiher - Erstnachweis für das Obereichsfeld!
(30.05.2018)Am 30. Mai 2018 wurde am Ritterbachstau Wingerode ein adulter Nachtreiher (Nycticorax nycticorax) beobachtet. Dabei handelt es sich um den ersten Nachweis eines Nachtreihers im Obereichsfeld überhaupt. Die bis dato letzte gemeldete Beobachtung im Internetportal „ornitho.de“ für den Freistaat Thüringen stammt vom September 2016.
Zur Beobachtungsmeldung bei ornitho.de: Hier klicken
Der Nachtreiher ist mit seinen 60-65 cm deutlich kleiner als der auch bei uns oft zu beobachtende Graureiher ("Fischreiher"). Er ist, wie es der Name schon sagt, vorwiegend dämmerungs– und nachtaktiv. Daraus und aus seinem krähenähnlichen Ruf „quak“ leitet sich der wissenschaftliche Name ab (nyctos=Nacht, Corax=Rabe, also „Nachtrabe“). Er ernährt sich vor allem von Fischen und Amphibien. Den Tag verbringt er auf Ästen in Ufernähe.
Nachtreiher überwintern in Afrika bis südlich der Sahara, vereinzelt auch in Westeuropa. Die Zahl der Brutpaare in Deutschland in den letzten Jahren betrug um die 20 Paare (fast ausschließlich in Süddeutschland). In der Roten Liste der Brutvögel Deutschlands von 2016 ist der Nachtreiher in der Kategorie 2 ("stark gefährdet") gelistet. Außerhalb Deutschlands gibt es die größten europäischen Vorkommen in SO-Europa, vor allem Ungarn, Rumänien (Donaudelta) und Südrussland. Weltweit ist der Nachtreiher mit Ausnahme von Australien auf allen Kontinenten vertreten. Gemäß der internationalen Roten Liste gilt der Nachtreiher als nicht gefährdet.
I. Lilienthal
Foto: Nachtreiher am Ritterbachstau Wingerode. Foto: I.Lilienthal (30.05.2018)
Frühjahrsexkursion nach Rumerode/Birkenfelde
(06.05.2018)Am Sonntag dem 06.05.2018 fand eine Frühjahrs-Exkursion der FG-Ornithologie Eichsfeld statt. Dazu trafen sich 14 Mitglieder und Gäste um 7.00 Uhr bei bestem Frühlingswetter, wie bereits im Oktober letzten Jahres, im Ortsteil Rumerode bei Birkenfelde.
In der abwechslungsreichen, reizvollen Eichsfeldlandschaft gab es auch diesmal viel zu entdecken.Zahlreiche Vogelstimmen erklangen aus den Wiesen, Hecken und Gehölzen. Der melancholische Gesang der Dorngrasmücke lag in der Luft und vermischte sich mit dem Jubilieren der Feldlerche und dem weittragenden Tönen der Mönchsgrasmücke. Vom nahen Birkenfelde her war das Schlagen der Nachtigall zu vernehmen.
Der ausdauerndste Sänger war aber der eifrige Fitislaubsänger, assistiert von seinem optischen Ebenbild, dem Weidenlaubsänger oder Zilpzalp.
Aus den strukturreichen Feldgehölzen klangen die Stimmen der Singdrossel und der Misteldrossel. Am Rande zeigen sich 3 Tannenmeisen den Beobachtern und auf den Wiesen sind einige Goldammern zu sehen.
Auf den trockenen Hügeln gedeihen in sonniger Lage Gruppen von Wacholderbüschen unter denen sich üppige Bestände der Zypressen-Wolfsmilch ausbreiten.
In der Nähe eines Sandbruchs können die Naturfreunde ein Paar des Neuntöters entdecken, bevor der ca. 4km lange Rundgang um die Siedlung Rumerode endet.
In naher Ferne grüßt die Feste Hanstein zu den Beobachtern herüber, eingebettet in die mit leuchtend gelben Rapsfeldern geschmückte
Eichsfeldlandschaft.
Ein erlebnisreicher Vormittag mit insgesamt 32 beobachteten Vogelarten geht zu Ende, der sicher für alle Teilnehmer ein Gewinn war.
H. Hartung
Foto: Eichsfeldlandschaft mit Burg Hanstein. Foto: H. Hartung (06.05.2018)
Fachgruppenexkursion zum Hundertacker bei Beuren und zum Rohrbachteich
(15.04.2018)Am 15.04.2018 um 7.00 Uhr trafen sich bei Beuren 21 Naturfreunde unserer Fachgruppe wie auch einige Gäste zu einer Exkursion in der Umgebung von Beuren. Das Wetter war bei bewölktem Himmel und angenehmen Temperaturen nahezu optimal. Zu Beginn der Exkursion wurde der „Hundertacker“, ein sehr naturnahes Waldstück mit hohem Totholzanteil besichtigt. Da das Waldstück einen hohen Anteil an Weichhölzern und kaum „wertvolles“ Nutzholz aufweist wurde es in den letzten Jahren kaum durchforstet, was den ökologischen Wert sicher noch gesteigert hat. Daher konnten auch zahlreiche Waldvögel beobachtet oder meistens auch verhört werden. Vom nahen Leinestau rief zudem der Kuckuck, vermutlich der erste in diesem Jahr. Der Orkan „Friederike“ hatte auch im Hundertacker einige Spuren hinterlassen, aber deutlich weniger als in anderen Waldstücken. Leider fiel aber der Horstbaum, auf dem mehrere Jahre der Rotmilan gebrütet hatte dem Sturm zum Opfer.
Nachdem die Naturfreunde den Westteil des Waldes mit seinen wenigen Alteichen und zahlreichen Fuchsbauen verlassen hatte, konnte die Feuchtwiese am Sauborn inspiziert werden. Hier hielten sich einige interessante Wiesenvögel (Wiesenpieper, Schwarzkehlchen) auf und der Schwarzmilan konnte bei sehr guter Sicht beobachtet werden.
Der 2. Teil der Exkursion führte die Teilnehmer zum Rohrbachteich bei Beinrode, welcher in den letzten Jahren wieder angestaut, deutlich vergrößert und die Umgebung neugestaltet wurde. Durch diese Maßnahmen, die durchweg als ökologisch sehr wertvoll zu bezeichnen sind, entsteht hier ein sehr interessantes Rast- und Brutgebiet für verschiedene Vogelarten und ein interessantes Beobachtungsgebiet für Ornithologen. Am diesem Morgen konnten hier unter anderem Graugänse, Nilgänse, Krickenten, Zwergtaucher, Kormorane, Schwarzmilan, Schwarzkehlchen und Wiesenpieper beobachtet werden. Durch den Umstand, dass die Exkursion durch ganz verschiedene Lebensräume führte, wurden an diesem Vormittag insgesamt 49 Vogelarten festgestellt, eine Artenzahl die in letzter Zeit bei Exkursionen im Eichsfeld lange nicht erreicht wurde. Gegen 11.00 Uhr endete die Exkursion.
H.B. Hartmann
Foto: Beobachtergruppe im Waldgebiet Hundertacker. Foto: I. Lilienthal (15.04.2018)
Fachgruppenexkursion zum Dankmarshäuser Rhäden
(18.02.2018)Am Sonntagmorgen (18.02.2018) trafen sich 14 Mitglieder und Freunde der FG-Ornithologie
Eichsfeld in Mühlhausen, um gemeinsam zu einer Exkursion in Richtung Eisenach aufzubrechen.
Das Ziel war das NSG Rhäden zwischen den Orten Dankmarshausen und Obersuhl an der Grenze von Thüringen und Hessen.
Das Feuchtgebiet am äußersten Rand der Werra-Aue ist ein renaturiertes Gebiet an der ehemaligen Staatsgrenze und heute ein wichtiges Rast- und Brutgebiet für Wasser-, Wat- und Wiesenvögel wie Bekassine, Brachvogel, Kampfläufer, Löffelente und Weißstorch. Letzterer konnte in Paarungspose bereits auf seinem angestammten Horst beobachtet werden.
Sonst beherrschten ruhende, rastende auf- und abfliegende Graugänse die Szenerie. Weiterhin wurden 130 Bläßgänse, 4 Kanadagänse und mindestens 50 Nilgänse beobachtet. Kormorane im Brutkleid überflogen die Beobachter genauso wie eine Gruppe von 14 Kranichen in Richtung NW.
Auf den nahen Feldern rasteten über 40 Höckerschwäne und auf den feuchten Wiesen waren 4 Kiebitze zu beobachten.
Eine Überraschung bereitete die Beobachtung von 17 Bergpiepern auf den Gänseweiden.
Wertvolle Helfer für die Offenhaltung des Feuchtgebietes sind die Heckrinder, welche in einer kopfreichen Herde das 76 Hektar große Gelände beleben. Sie tun das gemeinsam mit einer kleinen Herde Exmoor-Ponys, die ebenso wetterhart wie die Wildrinder sind.
Auf den Eisflächen waren Grau- und Silberreiher zu sehen, genau wie ein Rotfuchs, der sein Jagdglück versuchte. Zahlreiche Mäusebussarde lauerten am Rande des Gebietes und auf den Wintersaaten auf Beute, oft in Gesellschaft von kopfreichen Rehsprüngen.
Insgesamt konnten die Beobachter bei sonnigem Winterwetter 30 Vogelarten feststellen und einen Eindruck von diesem attraktiven Lebensraum bekommen.
H. Hartung
[NSG Rhäden mit Storchenkamera (NABU Wildeck)]
[Informationen über das NSG Rhäden]
[Was sind eigentlich Exmoor-Ponys? (Wikipedia)]
[Was sind eigentlich Heckrinder? (Wikipedia)]
Foto: Blick von Osten über das NSG Rhäden. Foto: I. Lilienthal (18.02.2018)
Vereinsfahrt nach Heldrungen
(13.11.2017)An der Fahrt nach Heldrungen vom 27.10.- 28.10.2017 nahmen 16 Vereinsmitglieder teil, von denen 12 in der Wasserburg übernachteten.
Am Freitagnachmittag wurden die Oldislebener Kiesteiche und das Seehäuser Ried besucht, wobei besonders an den Kiesteichen zahlreiche überfliegende Kraniche (mind. 2500 Ex), Brachvögel (47 Ex), Kiebitze (mind. 120 Ex) und ein Seeadler zu sehen waren. Auf dem Gewässer konnten ausgiebig Grau,- Saat,- und Blässgänse, sowie zahlreiche Enten und Taucher beobachtet und bestimmt werden. Im Ried waren eine Rohrweihe, 3 Alpenstrandläufer und natürlich die über 1000 Kraniche die Hauptattraktion. Mit einem gemütlichen Abend in der Wasserburg, wobei Bilder von der Schottland - und Georgienreise der Fachgruppe gezeigt wurden, endete der Tag.
Am nächsten Morgen wurden, bei kaltem Wind aus nördlichen Richtungen, nochmals die Kiesteiche und das Ried aufgesucht und anschließend in Bad Frankenhausen Mittag gemacht. Bevor der vom Wetterbericht für die Abendstunden angekündigte Sturm einsetzte waren alle Mitreisenden wieder zu Hause.
Beobachtete Vogelarten (Höchstzahlen):
Oldislebener Kiesteiche
Kranich mind. 2500
Silberreiher 7
Rebhuhn 5
Gr. Brachvogel 47
Kiebitz ca. 400
Kormoran 26
Graugans 177
Saatgans ca. 90
Blässgans ca. 80
Löffelente 7
Reiherente 28
Pfeifente 9
Tafelente 5
Schellente 3
Nilgans 8
Lachmöwe 2
Haubentaucher 8
Blässhuhn 27
Seeadler 1
Grünspecht 1
Kohlmeise ca. 10
Elster 13
Goldammer 10
Grünfink 8
Buchfink 6
Zaunkönig 1
Heckenbraunelle 1
Seehäuser Ried:
Saatgans ca. 100
Graugans ca. 80
Silberreiher 3
Höckerschwan ca. 30
Graureiher 1
Turmfalke 1
Stieglitz 12
Kohlmeise ca. 10
Haussperling ca. 10
Wasserburg Heldrungen
Eisvogel 1
Haustaube(verw.) ca. 30
Haussperling ca. 20
H. B. Hartmann
Foto: Wasserburg Heldrungen. Foto: I. Lilienthal (28.10.2017)
Herbstexkursion in der Umgebung Birkenfelde/Rumerode
(08.10.2017)Am Sonntag, dem 08.10.2017 trafen sich 12 Mitglieder und Gäste der FG Ornithologie Eichsfeld bei regnerischem Herbstwetter um 08.30 Uhr zu einer Exkursion in Rumerode.
In der Umgebung dieses kleinen Siedlungsfleckens bei Birkenfelde konnte trotz wechselhafter Witterung der Herbstzug der Vögel gut beobachtet werden. Vor allem zahlreiche Buchfinken zogen in 20-30-köpfigen Flügen in Richtung SW, begleitet von kleinen Trupps von Wiesenpiepern.
Graugänse überflogen das Gebiet in Zugformation und auf den noch vorhandenen Maisstoppeln suchten ca.30 Ringeltauben nach Ernteresten. Misteldrosseln flogen mit Wacholderdrosseln und Eichelhähern über das Grünland.
Aus den Feldgehölzen der strukturreichen Landschaft löste sich ein kleiner Trupp von Fichtenkreuzschnäbeln und auf den Kronenspitzen der Kirschen zeigten sich 2 Kernbeißer den Beobachtern.
Weiterhin konnte ein Waldkauz, ein jagender Sperber und der Rotmilan neben 2 Mäusebussarden beobachtet werden.
Im abwechslungsreichen Gelände sind auch kleine Steinbrüche und Remisen zu finden, in denen Wildbirne, Speierling und Wacholder als bedrohte Baumarten einen Platz behaupten.
Von den Hügeln der Umgebung hatten die Naturfreunde während ihres 2,5-stündigen Exkurses einen schönen Blick auf Birkenfelde, Schönhagen und Thalwenden. In der Ferne zeigte sich der Hanstein mit Bornhagen im Morgendunst.
Insgesamt wurden in der Gruppe 32 Vogelarten gesichtet und bei "ornitho" gemeldet.
H. Hartung
Foto: Bei der Zugbeobachtung. Foto: H. Hartung (08.10.2017)
Schottlandreise einiger Eichsfelder Ornithologen
(27.09.2017)Vom 28.08. – 09.09.2017 besuchten 12 Mitglieder der Fachgruppe Ornithologie Eichsfeld Schottland und die Orkney Inseln. Die Reise wurde hervorragend organisiert vom ehemaligen Fachgruppenmitglied Matthias Kunz (Dresden, früher Heiligenstadt), der sich als Reiseleiter selbstständig gemacht und auf naturkundliche Reisen („Wanderfalke – Naturreisen“) spezialisiert hat. Nach dem Flug von Frankfurt über Amsterdam nach Edinburgh bezog die Reisegruppe in der schottischen Hauptstadt ihr erstes Quartier. Am gleichen Abend fand dort als Abschluss mehrtägiger Feierlichkeiten ein einstündiges Feuerwerk statt, dass sich die Teilnehmer während eines abendlichen Stadtbummels natürlich nicht entgehen ließen. Mit einer Bootsfahrt zum Bass-Rock stand gleich am 2. Tag ein Höhepunkt der Reise auf dem Programm. Hier konnte die weltweit größte Basstölpelkolonie (nach Angaben der einheimischen Bootsführer) mit ca. 150 000 Brutpaaren von einem motorgetriebenen Schlauchboot aus besichtigt werden. Am nächsten Tag ging die Reise mit 2 Kleinbussen weiter in die Schottischen Highlands mit mehreren Fotohalten an ornithologisch interessanten Orten. Die Unterkunft war hier ein sehr schönes Sporthotel, von wo aus wir bei schönstem (schottlanduntypischem) Sommerwetter mehrere Exkursionen in die nähere Umgebung unternahmen. Bei einer Wanderung zu einem etwa 1200 m hohen Berg des Cairngorms Gebirges konnten neben den typischen Vögeln dieser Region, wie Wiesenpieper und Bachstelzen auch Schottische Moorschneehühner gesehen werden. Beeindruckend waren in dieser Region auch sehr alte und große Bäume, besonders Kiefern. Am 6. Tag führte die Reise zur Nordspitze Schottlands bei Thurso und weiter mit der Fähre auf die Orkney Inseln, wo 3 mal übernachtet wurde. Auf den Orkney Inseln waren, neben den atemberaubenden Einblicken in die Steilküsten, wo mehrfach Basstölpel, Skuas, Eissturmvögel und zahlreiche Möwen beobachtet wurden, auch breite Sandstrände, Feuchtgebiete, kurzgrasige Weideflächen und große Heidegebiete mit ihrer typischen Vogelwelt zu sehen. Während an den Feuchtstellen neben zahlreichen anderen Limicolen besonders die oft in großen Schwärmen auftretenden Austernfischer und Rotschenkel auffielen, begeisterte auf einer Viehweide besonders eine wenig scheue Sumpfohreule die Naturfreunde. Eine jungsteinzeitliche Siedlung und der Steinkreis von Brodgar wurden bei dieser Gelegenheit ebenfalls besichtigt. Am letzten Tag auf den Orkney Inseln schlug dann das Wetter um, es wurde typisch schottisch. Es wechselten im Halbstundentakt Regengüsse und kurze Aufheiterungen ab, wobei fast täglich Regenbögen zu sehen waren. Diese ungünstige Witterung wurde zu einer in Schottland obligatorischen Besichtigung einer Whiskybrennerei genutzt. Bei der Rückreise, vorbei am „Old man of Hoy“, einem markanten Felsen vor der Küste der Orkneys, ging es dann entlang der Nord- und Westküste Schottlands mit Aufenthalten in Dumess und Ullapool. Hier warteten ebenfalls sehr interessante Landschaften auf die Teilnehmer, auch wenn die Beobachtungsbedingungen hier wegen der häufigen Regenfälle nicht immer optimal waren. Der letzte Abend dieser Reise wurde noch ein für einen ausgiebigen Stadtbummel in Edinburgh genutzt. Nach Angaben von Dr. H. Willems und A. Rudolph wurden auf dieser Reise 120 Vogelarten festgestellt. Darunter befanden sich einige Arten, die auf dem europäischen Festland nicht oder nur sehr selten zu beobachten sind.
Hans-Bernd Hartmann
Hier zusätzlich ein Pressebericht und der Exkursionsbericht von Matthias Kunz vom Veranstalter "Wander-Falke Naturreisen": Exkursionsbericht Schottland (PDF)
Foto: Auf der Fahrt zum Bass Rock. Foto: H.B. Hartmann
MDR-Fernsehen schaut Vogelberinger im Eichsfeld über die Schulter
(27.09.2017)Das MDR-Magazin „Echt“ beschäftigte sich am 26.09.2017 in einem 30-minütigen Film mit dem Thema „Erfroren, verhungert, erschlagen - Das große Vogelsterben in Deutschland“.
In der Sendung beobachtet ein Kamerateam unser Fachgruppenmitglied Dr. Andreas Goedecke bei seiner Arbeit als Vogelberinger am Klärteich Reifenstein. In mehreren Wortbeiträgen berichtet er in der Sendung über seine langjährigen Erfahrungen und unterstreicht mit Fakten die Bedeutung des Themas.
Wer die Sendung verpasst hat, kann sie sich in der MDR-Mediathek anschauen:
„Erfroren, verhungert, erschlagen - Das große Vogelsterben in Deutschland“
Fachgruppenexkursion nach Frose und Quedlinburg
(05.08.2017)Am 05.08.2017 um 07:00 Uhr startete eine 29 Teilnehmer umfassende Gruppe unter Leitung des Vorsitzenden der Fachgruppe Ornithologie Eichsfeld zu einer Busfahrt in den Raum Quedlinburg.
Das erste Ziel war ein 75 Hektar großes Niedermoorgebiet in Frose, Stadt Seeland im Salzlandkreis. Wie der ortskundige Führer durch das Gebiet, Herr Uwe Kramer, betonte, verfügt das Gebiet mit seinen Wasserflächen und Feuchtgebieten über einen bedeutenden Artenreichtum. So kommen hier Seeadler, Löffelenten und Rohrdommeln vor. Auch viele Limikolenarten wie Bekassinen und Brachvögel finden auf den Schlickflächen Nahrung.
Die Teilnehmer der Exkursion interessierte aber besonders die hier lebenden
Bienenfresser. Tatsächlich wurde die Gruppe von etwa 6 Exemplaren schon durch die typischen Lockrufe begrüßt. Diese konnten auch mit Ferngläsern und Spektiven ausgiebig beobachtet werden. Weitere Wasservogelarten wie Schwäne, Graureiher, Kormorane, Schnatterenten, Krickenten und Lachmöwen waren zu sehen und über den Schilfflächen jagten Rohrweihen und Rotmilane. Aus dem Schilf ertönten die Rufe der Wasserralle, der Bartmeisen und der Teichrohrsänger.
Bei einer kurzen Rast am Tagebau Nachterstedt, der zum Concordia-Stausee angestaut wurde, entdeckten die Naturfreunde weitere Arten, wie den selten gewordenen Steinschmätzer in Familie.
Nach dem Mittagessen im Schützenhaus in Ditfurth wurde die Fahrt zur Fachwerkstadt Quedlinburg fortgesetzt.
Bei einer Stadtführung erfuhren die Teilnehmer Interessantes über die Geschichte der mit 1300 Fachwerkhäusern aus 4 Jahrhunderten größten Fachwerkstadt Deutschlands. Ein Spaziergang durch die Altstadt mit Rathaus und Marktplatz endete am Ständerhaus, dem mit 800 Jahren ältesten Gebäude Qedlinburgs.
Mit einer Berg-und Talfahrt durch den Ostharz bei schönem Sommerwetter ging dieser ereignisreiche Tag zu Ende.
Heino Hartung
Foto: Beobachtungshütte im Feuchtgebiet Frose
Fachgruppenexkursion zum Gänseteich bei Schachtebich
(14.05.2017)Um 7:00 Uhr trafen sich 11 Mitglieder und Gäste bzw. Naturfreunde am Straßenabzweig zwischen Mengelrode und Schachtebich nahe Heiligenstadt. Bei milden Temperaturen und bedecktem Himmel erreichte die Gruppe schnell das idyllisch gelegene Tal oberhalb der versteckt liegenden kleinen Teiche. Wasservögel wurden außer Stockenten nicht gesichtet,dafür konnten eine Reihe Singvögel belauscht und beobachtet werden. Neben den dominierenden Mönchsgrasmücken sangen die Gartengrasmücken, Rotkehlchen, Heckenbraunellen, Fitislaubsänger und Waldlaubsänger fleißig.
Die Beobachtung eines Turmfalkenpaares,welches sich in einem alten Krähenhorst eingenistet hat und der Totfund einer Waldschnepfe zu Beginn der Exkursion waren weitere Höhepunkte.
Die Teichanlage ist,wie der sie umgebende Wald, naturnah belassen und somit botanisch sehr abwachslungsreich. So existieren gute Bestände der Sumpfdotterblume und einige Seggenarten.
An Säugetieren wurden ein Reh mit einem Kitz und Baue von Fuchs und Dachs gefunden.
Leider beendete eine Regenfront nach 2 Stunden den interessanten Rundgang. Dabei wurden 26 Vogelarten kollektiv bestimmt und bei "ornitho" gemeldet.
Heino Hartung
Foto: Gänseteich bei Schachtebich. Foto: H. Hartung (14.05.2017)
Fachgruppenexkursion nach Hohengandern
(09.04.2017)Am Sonntag den 09.04.2017 führte die Fachgruppe Ornithologie ihre erste Frühjahrsexkursion 2017 durch. Es ging zum ehemaligen Grenzstreifen bei Hohengandern. Zu Beginn der Exkursion - um 7.00 Uhr - lagen noch Nebelfelder in den Tälern, die sich im Lauf des Vormittags aber auflösten, so dass ein sehr gutes Beobachtungswetter herrschte. Die 19 Teilnehmer konnten im Laufe des Vormittags entlang des „Grünen Bandes“ zwischen dem Alten Holz – Stürzlieder Berg – Almas Ruh und dem Dreiländereck (Thüringen-Hessen-Niedersachsen) insgesamt 29 Vogelarten feststellen. Darunter befanden sich die ersten diesjährigen Mönchs – und Klappergrasmücken, sowie der erste Schwarzmilan des Jahres. Das das „Grüne Band“ mit seinen Wiesen und Weideflächen, Trockenrasen und Gebüschflächen enorm wichtig ist für den Erhalt der Artenvielfalt ist, konnte hier, im Vergleich zur „normalen“ Agrarlandschaft, wo im Laufe des Winters wieder zahlreiche Büsche und Bäume entfernt worden waren, eindrucksvoll bestätigt werden. Die Exkursion endete gegen 11.00 Uhr.
H. B. Hartmann
Foto: Fachgruppenexkursion nach Hohengandern
Fachgruppenexkursion nach Albungen im Gebiet Bad Soden-Allendorf
(12.02.2017)Am 12.02.2017 führte die Fachgruppe Ornithologie Eichsfeld im Gebiet der renaturierten Werra bei Albungen im Gebiet Bad Soden-Allendorf unter Leitung des Vorsitzenden Hans-Bernd Hartmann eine vogelkundliche Exkursion durch.
Das Gebiet ist durch die naturnahe Gestaltung eines Nebenarms der Werra, der gleichzeitig dem Hochwasserschutz des Ortes Albungen dient, sehr reich strukturiert. Kies-und Sandbänke, welche durch das freie Fließen des Flusses entstanden sind, bieten zahlreichen Wasservogelarten eine
gute Nahrungs-und Lebensgrundlage. Für den interessierten Betrachter ist es eine Augenweide, den Fluß Werra befreit von allen Zwängen Mäander zu bilden zu sehen und so neue Lebensräume zu schaffen.
So konnten die 14 Teilnehmer der Exkursion einige typische Arten dieses Lebensraumes beobachten. Waldwasserläufer trippeln auf den Kiesbänken und der Eisvogel zeigt sich mit markantem Ruf am Flußlauf.
Kormorane und Graugänse überfliegen in Scharen die Flußaue und die zierlichen Krickenten gründeln emsig im Flachwasser. Dort wo es tiefer ist, tauchen Reiher- und Tafelenten, begleitet von den am Ufer stehenden Grau-und Silberreihern.
Mit singendem Flügelschlag erheben sich die eleganten Höckerschwäne und überfliegen ihre rastenden Artgenossen sowie uns Besucher...
Insgesamt werden 33 Arten Vögel kollektiv beobachtet und über "0rnitho" registriert.
An diesem Tag ist für machen Betrachter ein neues Stück Heimat entdeckt worden!
Heino Hartung
Foto: Flussaue: 7 Arten auf einen Blick. Foto: H. Hartung (12.01.2017)
Fachgruppenexkursion zum Kranichrastplatz Stausee Kelbra und Numburg 2016
(15.11.2016)Die Fahrt zum Kranichrastplatz am Stausee Kelbra mit Übernachtung in der NABU-Station Numburg gehört seit 15 Jahren fest zum Programm unserer Fachgruppenexkursionen. Die diesjährige Exkursion fand etwa 2 Wochen später als üblich statt (11./12.November). Die Temperaturen lagen um den Gefrierpunkt bei wolkenbedecktem Himmel, zum Glück ohne Regen. Der Limikolenzug war zu diesem Zeitpunkt leider bereits weitgehend abgeschlossen. Immerhin hielten sich am See ca. 10 000 Kraniche, zahlreiche Silberreiher, einige Gänsesäger sowie tausende Gänse und Enten auf, darunter allein 1200 Tafelenten.
Nach der Ankunft am Freitag folgte nach einer kurzen Inspektion des Seeufers der traditionelle Aufstieg über den Mitternachtsweg zur Osterkippe (272m ü. NN) mit wunderschöner Sicht auf den Stausee und einen vorüberfliegenden Seeadler, von Krähen intensiv gehasst. Der obligatorische Eintrag in das witzigerweise hier vorhandene Gipfelbuch durfte natürlich nicht fehlen. Der gemütliche Abend bei Lagerfeuer und Grill wurde dann reichlich genutzt zum Austausch von Erfahrungen und Anekdoten.
Das gemeinsame Frühstück am Sonnabend wurde begleitet vom eindrucksvollen Konzert der aufbrechenden Kraniche. Es folgte die Erkundung des Nordufers mit Beobachtung des Eisvogels und eines aufgebockten Seeadlers sowie der Wiesen nördlich der Aulebener Fischteiche. Hier konnten wir unter rastenden Kiebitzen auch Goldregenpfeifer beobachten. Mit dem traditionellen gemeinsamen Mittagessen fand die diesjährige Exkursion ihren Abschluss.
Bereits 2 Tage später war der Reststausee nach einer frostigen Nacht bis auf einige Wasserlöcher komplett zugefroren und ein großer Teil der Kraniche abgezogen…
Dr. I. Lilienthal
Foto: Kraniche. Foto: St. Zinke
Steppenweihe überfliegt das Eichsfeld
(01.11.2016)Um Zugwege und Aufenthaltsorte von Vögeln genau bestimmen zu können, werden in einigen Fällen die Vögel nicht nur mit Ringen sondern auch mit kleinen Sendern ausgestattet. So geschah es auch mit einer Steppenweihe. Das Brutgebiet der Steppenweihen erstreckt sich von Osteuropa bis nach Sibirien. In Mitteleuropa wird sie sehr selten als Zugvogel beobachtet.
Der Weg eines in Finnland besenderten und beringten Steppenweihenweibchens namens „Potku“, konnte im Jahr 2015 bis ins afrikanische Winterquartier und zurück verfolgt werden. In diesem Jahr ist es bereits im Juli aus dem Brutgebiet in Südfinnland abgewandert und hat eine südöstliche Flugroute eingeschlagen, die sie bis in die Ostukraine führte. Dort machte es eine Kehrtwende und zog wieder Richtung Nordwest. Es hielt sich dann ca. 4 Wochen an einem anscheinend guten Nahrungsplatz in Russland auf und flog dann ab 06. September recht zügig westwärts, wobei es am 12.09. in der Nähe von Cottbus Deutschland erreichte. Auf einer Landkarte ist dann zu sehen, dass die Steppenweihe zwischen dem 14.u.16.09. das Eichsfeld, von Anrode kommend über Effelder, Geismar und Kella das Eichsfeld Richtung Hessen überquert haben muss. Dies wäre somit der 2. Nachweis der Art im Eichsfeld, nachdem A. Goedecke im September 2001 die Art bereits 1x im Eichsfeld nachweisen konnte.
H.-B. Hartmann
Die genaue Zugroute ist auf dieser Karte mit Zoomfunktion zu verfolgen.
Exkursionbericht vom Keudelstein bei Döringsdorf
(09.10.2016)Unsere FG-Exkursion nach Döringsdorf zum Keudelstein am 9.10.2016 fand bei gutem Herbstwetter (7 Grad, leichter Nebel, z.T. sonnig) mit Beteiligung von 15 Mitgliedern und Gästen statt.
Am Fuße des Berges sehen wir die letzten Reste des ehemaligen Gutes Keudelsein. Beim Aufstieg zum Hochwald des Keudelsteins treffen wir auf alte und erneuerte Grenzsteine zwischen dem Königreich Preußen und Kurhessen.
Eine botanische Besonderheit des Gebietes ist das Zusammentreffen von Mehlbeere (Sorbus aria) und Elsbeere (Sorbus torminalis), welche hier Kreuzungssippen miteinander bilden.
Es wurden 22 Vogelarten kollektiv beobachtet, wobei der Herbstzug noch nicht im vollem Gange war und das ganzheitliche Naturerlebnis im Mittelpunkt stand.
H. Hartung
Foto: ...am alten Grenzstein zwischen Preußen und Kurhessen
Stausee Birkungen: Graugansküken erfolgreich von Höckerschwänen adoptiert
(03.10.2016)Wer kennt es nicht, das Märchen vom "hässlichen Entlein“ von Hans Christian Andersen: Aus 6 Eiern schlüpfen ganz normale Entenküken. Das Küken aus dem 7. Ei sieht anders aus und verhält sich anders. Es wird von den Entenküken als dumm und hässlich verspottet. Das „gemobbte“ Küken flieht. Im nächsten Frühjahr erkennt es im Spiegelbild des Wassers, dass es gar nicht hässlich, sondern zu einem schönen und stolzen Schwan herangewachsen ist.
Am Ohnestausee bei Birkungen ging es in diesem Jahr umgekehrt und friedlicher zu: Ein Paar Höckerschwäne mit 6 eigenen Jungen "adoptierte" zusätzlich ein Graugansküken.
Bereits im April 2016 wurden am Stausee brütende Höckerschwäne und mehrere anwesende Graugänse festgestellt, dann Anfang Mai am Ohnezufluss ein brütender Höckerschwan und gleichzeitig keine 10 m vom Nest entfernt eine einzeln schwimmende Graugans (ohne sichtbares eigenes Nest). Am 17. Mai wurde dann erstmals ein Paar Höckerschwäne mit 7 sehr kleinen Küken beobachtet. Es stellte sich heraus, dass die Höckerschwäne neben 6 eigenen Küken ein adoptiertes Graugans-Gössel führten. Dieses hatte von Anfang an seine eigenen Gewohnheiten. Es entfernte sich gern von der "Truppe" zum Grasen auf das Uferfestland, während die anderen in der Nähe auf dem Wasser blieben. Oder es schlummerte bewacht von einem (Stief-) Elternteil auf dem Damm, während die 6 anderen mit dem zweiten Elternteil auf dem Wasser Futter suchten. Auch mit zunehmendem Alter wurde es nicht verstoßen, entfernte sich aber zur Nahrungssuche durchaus 50m und weiter von der Familie, stets begleitet von einem Elternteil. Im September sah man die Höckerschwäne weiter im Familienverband, nun mit nur noch 4 verbliebenen eigenen Jungen (noch deutlich als „diesjährige“ erkennbar) und der Graugans. Allerdings war die bereits erwachsen wirkende Gans inzwischen deutlich kleiner als ihre Geschwister… Zeitweilig gesellte sich sogar noch eine weitere adulte Graugans hinzu.
Höckerschwäne brüten bei uns schon länger regelmäßig. Der erste Brutnachweis einer Graugans im Obereichsfeld gelang jedoch erst im Jahr 2012 durch Stephan Zinke.
Nachtrag Sommer 2017: Die Höckerschwäne haben in diesem Jahr neuen Nachwuchs (2 Junge). Die Graugans hält sich weiterhin ständig bei Ihren letztjährigen "Adoptiveltern" auf und ist Bestandteil der neuen Familie.
November 2018: Die Graugans hält sich unverändert bei den beiden Höckerschwänen auf. Die drei werden regelmäßig auf dem Stausee und bei der gemeinsamen Futtersuche auf den umliegenden Feldern gesichtet.
Dr. I. Lilienthal
Foto: Graugansküken. Foto: I. Lilienthal (30.05.2016)
Jubiläumsbroschüre zum 50-jährigen Bestehen der Fachgruppe
(22.09.2016)Zum 50-jährigen Bestehen der Fachgruppe Ornithologie Eichsfeld e.V. im Jahr 2016 ist ein Jubiläumsheft erschienen. Die farbig bebilderte, 80-seitige Broschüre enthält neben der Chronik der Fachgruppe auch Beiträge zur Geschichte der wissenschaftlichen Vogelberingung im Eichsfeld, zur Verbreitung des Mittelspechts im Obereichsfeld sowie eine aktualisierte und kommentierte Artenliste der Vögel des Obereichsfeldes. Sie ist bei persönlicher Abholung erhältlich zum Preis von von 9,00 Euro (bei Postversand: 1,45 Euro Portogebühr).
Bezug: Verwenden Sie für Bestellungen bitte die Postadresse, E-Mailadresse, Telefonnummer oder das Nachrichtenfeld auf der Kontaktseite.
Foto: Jubiläumsbroschüre zum 50-jährigen Bestehen der Fachgruppe
Exkursion zur Vogelschutzwarte Seebach und zur Talsperre Seebach (Goldbergstau)
(28.08.2016)Unsere Fachgruppen-Exkursion zur Vogelschutzwarte Seebach wurde am 28.08.2016 mit 14 Teilnehmern durchgeführt. Die Führung durch das Wasserschloss des Vogelbarons Freiherr von Berlepsch übernahm Jürgen Triesch vom Förderverein der Vogelschutzwarte. Wir wurden mit der Geschichte der seit 1908 staatlich anerkannten Einrichtung bekannt gemacht und bei der Führung durch das Schloss über die Lebensleistung des Barons und sein Neuerungen in der Vogelforschung informiert - die Berlepsche Nisthöhle, das Hessische Futterhaus und das Prinzip der Futterglocke.
Weiterhin besichtigen wir die Trophäen- und Balgsammlung, das Berlepschzimmer und den Eulendemonstrationsraum. Beim Rundgang durch den 2,4 ha großen Vogelschutzpark sahen wir
Nistkastenmodelle und die Volierenanlagen mit zur Wiederauswilderung vorgesehenen
Eulen, Milanen, Rohrweihen, Störchen und einigen nicht mehr auswilderungsfähigen Insassen.
Im Anschluss fuhren wir zum Goldbergstau bei Niederdorla und bekamen einen Eindruck von diesem 100 ha großen Beobachtungsgebiet, welches außerhalb der Badesaison sehr interessant und nicht fern der Heimat gelegen ist. Am Beobachtungstag waren u. a. 90 Höckerschwäne, ca. 160 Kormorane,180 Blässhühner und 220 Stockenten zu sehen.
Die Beobachtungen wurden bei "ornitho" gemeldet.
H. Hartung
Foto: Das imposante Gebäude der VSW - ehem. Schloss Berlepsch. Foto: H.B. Hartmann (28.08.2016)
Exkursion nach Georgien
(01.05.2016)Im September 2015 unternahmen einige Mitglieder unserer Fachgruppe eine ornithologische Beobachtungsreise nach Georgien. Interessante Eindrücke von dieser Reise sind in dem lesenswerten Reisebericht auf wander-falke.de nachzulesen.
Fotos dieser Reise in der Bildergalerie.
Foto: Exkursion nach Georgien
Fachgruppenexkursion zum Salzamäander bei Langenbogen (Sachsen-Anhalt)
(08.06.2013)Am 8.Juni 2013 starten 11 Vereinsfreunde zu einer Exkursion in das Naturschutzgebiet westlich von Halle. Der Termin erwies sich hinsichtlich der Beobachtungsbedingungen als Glücksfall; noch einen Samstag früher wäre die Exkursion buchstäblich ins Wasser gefallen.
In diesem Gebiet, direkt an der Landstraße zwischen Bennstedt und Langenbogen gelegen, grenzen Feucht- und Trockenbiotope unmittelbar aneinander und weisen dadurch auf engstem Raum eine hohe Diversität an Vogelarten auf.
Das sichere Bestimmen von Arten und der Erfahrungsaustausch untereinander waren ein wichtiges Ziel dieser „Studienfahrt“. Gleich zu Beginn waren die Kenntnisse der Beteiligten zur Bestimmung von Möwen und Rohrsängern gefragt. Hier konnte uns Dr.Willems durch seine langjährigen Beobachtungen am Helmestausee wertvolle Hinweise geben. Dieter Rädel berichtete vom Brutverhalten der Brandgänse in Erdhöhlen, hielten sich doch an einem vermutlichen Fuchs- oder Dachsbau in einer Hanglage am See vier Brandgänse auf.
Zu den besonderen Beobachtungen gehörten zahlreiche Kuckucke, die über dem Schilfgürtel nach Gelegenheiten zur Eiablage suchten, ein rufendes Pirolweibchen, dass mit zwei Männchen aus dem nahen Pappelgehölz geflogen kam und ein Schwarzmilan, der sich zum „Frühstück“ einen Fisch fing, der ihm später von zwei Rabenkrähen streitig gemacht wurde. Immer in Sichtkontakt zu der Wasserfläche umrundeten wir das östliche Ufer und konnten dabei Drossel- und Teichrohrsänger, Rohrschwirl, Rohrweihen und Enten- und Gänsearten beobachten.
Am Trockenhang nördlich des Sees „warteten“ schon ein Schwarzkehlchen und singende Nachtigallen auf uns. Eine muntere Schwanzmeisenfamilie mit „maskierten“ Jungvögeln tummelten sich in einer Weide und der erste Wendehals sonnte sich in einem trockenem Baum. Der Weg führte weiter entlang des Salzatals. Zwischen Mauerseglern zog, verdeckt durch Uferbäume, doch von H.B.Hartmann sicher erkannt, ein Bienenfresser seine Bahn. Am Südhang des wärmebegünstigten Salzadurchbruchs erwartete uns ein traumhafter Lebensraum mit verwilderten Obstgehölzen, extensiv bewirtschafteten Weiden und Trockenhängen. Hier konnten wir balzende Wendehälse, jagende Neuntöter, Baumpieper und rufende Turteltauben beobachten. Ganz nach dem Motto: „Es ist mehr erlauert als erlaufen“ brauchten wir nur vor der Kulisse zu verweilen und zu schauen.
Blasmusik ganz in der Nähe weckte unsere Aufmerksamkeit. Zum „Weinblütenfest“ auf Händels Weinberg war der Meister persönlich im Barockkostüm erschienen. Leider blieb uns keine Zeit, mit ihm zu feiern, da noch der Rückweg vor uns lag und die Mittagssonne bereits unbarmherzig auf die Köpfe schien. Das Mittagessen in der „Seeperle“ am Süßen See bildete den Abschluss der Exkursion. Die akribisch durch Dr. H.Willems erstellte Artenliste wies insgesamt 65 beobachtete Arten auf.
Wer einmal auf der Rückreise aus Richtung Halle ist und diesen kleinen Umweg in Kauf nimmt, wird begeistert sein von diesem Vogelparadies, das zu allen Jahres-zeiten mit einer reichen Artenvielfalt aufwarten kann.
G. Pfützenreuter
Artenliste (nach Dr. H.Willems)
Haubentaucher | Hohltaube | Gelbspötter | Feldsperling |
Kormoran | Ringeltaube | Gartengrasmücke | Star |
Graureiher | Turteltaube | Mönchsgrasmücke | Pirol |
Höckerschwan | Zilpzalp | Eichelhäher | |
Graugans | Kuckuck | Fitis | Elster |
Nilgans | Mauersegler | Schwarzkehlchen | Rabenkrähe |
Brandgans | Bienenfresser | Nachtigall | |
Stockente | |||
Löffelente | Buntspecht | Singdrossel | |
Tafelente | Wendehals | Amsel | |
Reiherente | |||
|
Feldlerche | Bartmeise | |
Mäusebussard | Rauchschwalbe | Schwanzmeise | |
Rotmilan | Mehlschwalbe | Beutelmeise | |
Schwarzmilan | Schafstelze | ||
Rohrweihe | Baumpieper | Blaumeise | |
Turmfalke | Neuntöter | Kohlmeise | |
Jagdfasan | Heckenbraunelle | Goldammer | |
Blessralle | Rohrschwirl | Rohrammer | |
Sumpfrohrsänger | Buchfink | ||
Mittelmeermöwe | Teichrohrsänger | Girlitz | |
Sturmmöwe | Drosselrohrsänger | Grünfink |
- -
Foto: Beginn der Exkursion mit Blick über den Langenbogener See zum nördlichen Trockenhang. Im Vordergrund der ausgedehnte Schilfgürtel am Südufer. Foto: G. Pfützenreuter (08.06.2013)
Ornithologische Exkursion bei Geisleden
(07.10.2012)Bei grauem Himmel, nebligem Wetter und Temperaturen um +8°C trafen sich 11 Naturfreunde am Morgen des 07.Oktober, um unter fachkundiger Leitung von Naturfreund P. Haseloff die Höhenlagen nördlich von Geisleden aufzusuchen und dabei nach dem herbstlichen Vogelzug Ausschau zu halten. Zum Glück für alle Teilnehmer blieb es an diesem Vormittag niederschlagsfrei, und die Sonne konnte mehrfach den Frühnebel durchdringen. Es war an diesem Tag ein reger Kleinvogelzug zu beobachten. Häufigste Vogelart war dabei der Buchfink. Der Greifvogelzug dagegen trat weniger in Erscheinung oder war im Nebel oft nicht zu sehen. Insgesamt wurden an diesem Vormittag von Dr. H. Willems 41 Vogelarten notiert, darunter neben den zahlreichen Buchfinken auch die ersten Bergfinken und Rotdrosseln. Mit dem Bunt-, Grau- und Kleinspecht konnten 3 Spechtarten während der Exkursion festgestellt werden. Häufigster Greifvogel war an diesem Vormittag der Mäusebussard mit 16 Exemplaren. Gegen Ende der Exkursion wurde am Waldrand in der Nähe vom Hitzkopf ein männlicher Gartenrotschwanz bemerkt, mit dem man in dieser Jahreszeit eigentlich nicht mehr gerechnet hatte. Dieser Nachweis ist einer von erst 4 Oktobernachweisen der Art in 45 Beobachtungsjahren der Fachgruppe Ornithologie und zugleich der zweitspäteste überhaupt. Lediglich 1999 konnte am 11.10. bei Küllstedt (J. Richter) noch ein späterer Nachweis der Art erbracht werden.
Gegen 11.00 Uhr endete diese Exkursion.
Foto: Ornithologische Exkursion bei Geisleden
Bericht von der ersten Herbstexkursion dieser Saison
(02.09.2012)Am 02. September trafen sich bei optimalem Beobachtungswetter Mitglieder der Fachgruppe und andere Naturfreunde zur ersten Herbstexkursion 2012. Sie führte zur größten Wasserfläche des Obereichsfeldes, zum Birkunger Ohnestau.
Die Teilnehmer der Exkursion erlebten einen sehr schönen Sonnenaufgang.
Nebelschwaden über dem See und dem angrenzenden Gießgraben kündigten allerdings schon den bevorstehenden Herbst an. Es konnten an diesem Vormittag 45 verschiedene Vogelarten bestimmt werden. Wenn man bedenkt, dass wegen des hohen Wasserstandes am Stausee außer eines Flussuferläufers keine Limicolen anwesend waren und auch ein Großteil, der in jedem Herbst durchziehenden Enten noch nicht anwesend waren, dann ist das eine erstaunlich große Zahl Vogelarten. Auch die beiden Fischadler, die in den letzten Augusttagen am Stausee rasteten, konnten an diesem Vormittag nicht gesehen werden. Unter den beobachteten Vögel waren einige Sommervögel (Mauersegler, Teichrohrsänger, Neuntöter), die vermutlich unser Beobachtungsgebiet in den nächsten Tagen verlassen werden, wie auch zahlreiche Durchzügler (Tafelente, Krickente, Rohrweihe, Schafstelze), die hier Rast auf ihrem Weg Richtung Süden machten.
Angetroffene Vogelarten:
Graureiher -3 | Stockenten ca. 50 | Braunkehlchen 1 | Gimpel |
Kormoran -3 | Krickente 2 | Wiesenpieper 2 | Stieglitz |
Rohrweihe -0,1 | Reiherente 15 | Hausrotschwanz | Grünfink |
Rotmilan -3 | Tafelente 2,0 | Rohrammer ca. 10 | Buchfink |
Mäusebussard 2 | Höckerschwan 5 | Goldammer ca. 40 | Kernbeißer |
Sperber - 1 | Flussuferläufer 1 | Bachstelze ca. 40 | Kleiber |
Turmfalke | Teichrohrsänger 5 | Schafstelze 2 | Ringeltaube |
Rabenkrähe | Neuntöter | Feldsperling | Mehlschwalbe |
Eichelhäher | Wacholderdrossel | Rauchschwalbe | Singdrossel |
Mauersegler | Amsel | Kohlmeise | Star |
Blaumeise | Mönchsgrasmücke | Buntspecht | Zilpzalp |
Schwarzspecht |
Foto: Bericht von der ersten Herbstexkursion dieser Saison
Fachgruppenexkursion zum Kranichrastplatz Stausee Kelbra und Numburg 2011
(29.10.2011)Einer nun schon über 10 jährigen Tradition folgend unternahm die Fachgruppe auch in diesem Jahr wieder eine Fahrt zum Kranichrastplatz bei Kelbra. Nach der individuellen Anreise der insgesamt 14 Teilnehmer im Laufe des Freitagnachmittag wurde zuerst das Südufer des Kelbraer Stausees aufgesucht und die anwesenden Vögel in Augenschein genommen. Wegen der milden Witterung hielten sich hier noch zahlreiche Limicolen auf. Neben einem vermutlich verletzten Austernfischer waren auch noch Alpenstrandläufer, Kiebitz, Kiebitzregenpfeifer, Kampfläufer, Zwergstrandläufer, Sandregenpfeifer, und Grünschenkel zu sehen. Unter den 6 angetroffenen Entenarten, konnten mit einigen Schellenten auch die ersten Wintergäste beobachtet werden. Kraniche (nur ca. 7000)!! und Gänse dagegen waren deutlich weniger als in den Vorjahren anwesend. Dies war auch während des anschließenden Grillabends am geringeren Geräuschpegel vom Stausee her festzustellen. Ursachen hierfür könnten neben der milden Witterung vor allem menschliche Störungen an den Nahrungsplätzen sein. Bei dem sonnigen Wetter waren zahlreiche Menschen (oft mit Hunden), Touristen, aber auch landwirtschaftliche Fahrzeuge und Erntemaschinen sowie Quadfahrer im Gebiet unterwegs. Auch die Öffnung der Staumauer für Besucher brachte weitere Unruhe ins Gebiet.
Während einige Exkursionsteilnehmer vor Sonnenuntergang die Vögel am Südufer zählten, begab sich ein Teil der Naturfreunde auf den beschwerlichen Weg zum Aussichtspunkt in den Bergen südlich der Numburg. Die Anstrengung hatte sich gelohnt. Vom Aussichtspunkt hatte man eine herrliche Übersicht über den gesamten Stausee inklusive der Auleber Fischteiche.
Leider hatten es die Kraniche nicht eilig ihren Rastplatz in den Schlammbänken des halb abgelassenen Stausees aufzusuchen. Deshalb konnte der Einflug erst nach der Rückkehr zur Numburg beobachtet werden. Wie in jedem Jahr wurde der Abend mit Steak, Würstchen und (ein wenig) Bier am Grill abgeschlossen. Am Samstagmorgen wurde der Stausee mit den Autos umrundet und an günstigen Stellen die Spektive in Stellung gebracht. Hierbei gelang die Beobachtung von Seeadler, Raubwürger, Grauammer und zahlreichen ziehenden Kleinvögeln. Gegen Mittag endete der Ausflug, wie in den letzten Jahren auch, in der Gaststätte in Auleben, von wo aus die Teilnehmer nach einer guten Mahlzeit die Reise antraten.
Auszug aus der Liste der beobachteten Vogelarten:
(Zusammengestellt von Dr. H. Willems, Weißenborn)
Kranich: ca. 7000 | Haubentaucher: / |
Schwarzhalstaucher: 6 Auleben | Graureiher: ca. 100 Kelbra |
Silberreiher: 104 Kelbra | Stockente: / |
Höckerschwan: ca. 40 Nordh. Kiesgruben + 45 Auleben | Lachmöwe: ca. 4100 Kelbra – Stausee |
Kormoran: 54 Kelbra | Löffelente: 32,41 Auleben + ca. 300 Kelbra |
Reiherente: | Tafelente: ca. 40 Auleben |
Pfeifente: 0,4 Auleben | Schellente: 3,2 NDH-Möwensee, + 1,1 Auleben |
Großer Brachvogel: 19 Kelbra | Kiebitz.: 49 Auleben + ca. 200 Kelbra |
Kiebitzregenpfeifer: 3 | Austernfischer: 1 |
Alpenstrandläufer: 22 | Kampfläufer: 7 |
Sandregenpfeifer : 1 | Zwergstrandläufer: 1 |
Grünschenkel: 1 | Seeadler: 2 |
Grauammer : 2 |
Eisvogel, Grünfink, Stieglitz u.v.m.
Insgesamt wurden an beiden Tagen 63 Vogelarten festgestellt !
Foto: Fachgruppenexkursion zum Kranichrastplatz Stausee Kelbra und Numburg 2011
"www.ornitho.de" gestartet
(29.10.2011)Die neue Eingabeplattform für ornithologische Beobachtungen www.ornitho.de wurde Ende Oktober 2011 vom DDA freigegeben.
Bisher sind 14 Eichsfelder Beobachter hier angemeldet. Das Portal bietet eine Vielzahl von Informationsmöglichkeiten und sollte rege genutzt werden. Auch unsere Fachgruppe profitiert davon bei der Erstellung der Jahresberichte.
Foto: Ornitho
Beutelmeise wieder Brutvogel im Eichsfeld
(02.10.2011)Das Eichsfeld liegt am Westrand des Osteuropäisch - asiatischen Verbreitungsgebietes der Beutelmeise. Bis in die 90iger Jahre des vorigen Jahrhunderts breitete sich die Beutelmeise langsam weiter westwärts aus und erreichte das Eichsfeld sporadisch. Die Ausbreitung kam in den letzten 10-15 Jahren scheinbar zum Erliegen. Bis zum Jahr 1994 gab es im Eichsfeld nachweislich 4 Beutelmeisenbruten. Zwischen 1994 und 2008 konnte die Beutelmeise nicht in jedem Jahr und nur außerhalb der Brutzeit festgestellt werden. Umso überraschender kam der Brutnachweis in diesem Jahr am Seeloch bei Gernrode, wo E. Schwarz, Worbis, am 22.05. ein beflogenes Beutelmeisennest (siehe Foto) in einer Weide fand.
Die Altvögel konnten in diesen Tagen ständig bein Füttern der Jungvögel beobachtet werden. Um den 04.06. verließen die Jungvögel ihr kunstvoll gebautes Nest, das jetzt im Naturschutzzentrum in Reifenstein bewundert werden kann.
Dies war der 5. Brutnachweis der Beutelmeise im Eichsfeld seit der Einführung der zentralen Datenerfassung durch die Fachgruppe Ornithologie Eichsfeld e.V. im Jahr 1966 und der erste Brutnachweis seit 1994.
Bisher bekanntgewordene Brutplätze der Beutelmeise im Eichsfeld:
- 1967 - Haynrode, Schollenteich
- 1989 - Ecklingerode, Grenzstreifen
- 1991 - Teistungen, Stausee
- 1994 - Lindewerra, Kiesteiche
Sollten andere Naturfreunde noch weitere (auch frühere) Brutplätze der Beutelmeise kennen, wäre die Fachgruppe Ornithologie sehr an Informationen hierüber interessiert.
Foto: (li.)Beutelmeisennest in Gernrode 2011 & (r.)Beutelmeise am Nest (in der Türkei)
Arbeitseinsatz an der Eisvogelwand in Birkungen
(17.09.2011)Am 17.09.11 wurde von Mitgliedern der Fachgruppe Ornithologie und einigen anderen Naturfreunden die "Eisvogelwand" am Birkunger Ohnestau abgestochen. Da eine Pflegemaßnahme an dieser Steilwand im vergangenen Jahr an der ungünstigen Witterung (ständiger Regen) gescheitert war, gab es in diesem Jahr viel zu tun. Die Vegetation hatte sich in der Zwischenzeit stark ausgebreitet, so dass eine Eisvogelbrut kaum noch in Frage kam. Von 9.00 bis ca. 12.30 konnten etwa 20 m Steilwand abgestochen, sowie der Uferbereich von Vegetation und einigem Unrat befreit werden. Zwischenzeitlich gab es auch ein Frühstück für die Aktiven. Bleibt zu hoffen, dass der Eisvogel diese Maßnahme zu schätzen weis und sich nach einigen Jahren "Pause" wieder am Ohnestau ansiedelt. Das der Platz für eine Brut geeignet ist, hat er über mehrere Jahre bewiesen.
Der Rückgang der Eisvogelpopulation in den letzten 3 Jahren hat seine Ursache in den strengen Wintern, in denen alle Gewässer zugefroren waren und der Eisvogel keine Nahrung mehr finden konnte. Sollte der nächste Winter nicht wieder ein besonders strenger werden, sind die Aussichten für eine erneute Brut recht gut, zumal er immer mal am Ohnestau gesehen wird.
Nachtrag 5/2018: Jeweils im Herbst erfolgt im Abstand von 1-2 Jahren eine regelmäßige Pflege der Steilwand durch Säuberung und ggf. Neuabstich.
Foto: Arbeitseinsatz an der Eisvogelwand in Birkungen
Exkursion zum Stausee Hauröden
(04.09.2011)Am Morgen des 04.09.2011 trafen sich um 7.00 Uhr 9 Naturfreunde am Hauröder Stau zu einer ornithologischen Exkursion. Es zeigte sich sehr schnell, dass der herbstliche Vogelzug begonnen hatte. So konnten schon nach kurzer Zeit 8 Rotmilane, 2 Baumfalken und eine weibliche Rohrweihe zielstrebig Richtung SW ziehend beobachtet werden. Nachdem ein kurzer Regenschauer niedergegangen war, den die Exkursionsteilnehmer unter Bäumen verbracht hatten, klarte das Wetter wieder auf. In dieser Zeit konnte ein Wanderfalke beobachtet werden, der auf einem angrenzenden Feld rastete.
Auf dem Stau selbst hielten sich ca. 10 Blessrallen, 3 Teichrallen, 1 Reiherente, 2 Zwergtaucher sowie eine Familie Nilgänse mit 6 Jungvögeln auf. Zahlreich Kleinvögel waren in den umliegenden Hecken zu hören und auch manchmal zu sehen. Der weitere Weg führte die Exkursionsteilnehmer zum Klärteich bei Werningerode, wo ebenfalls ein Paar Nilgänse gebrütet hatte. Dessen Jungvögel waren noch sehr klein, sodass von einem Schlupftermin um den 01. September (!) ausgegangen werden muss. Weiterhin wurden hier 3 Krickenten und ein Zwergtaucher angetroffen. Weitaus größere Individuenzahlen waren auf dem anschließend besuchten Schiedunger Teich vorhanden. Unter mehreren Hundert Enten befanden sich auch mindestens 20 Tafelenten und eine Reiherente. Zu den Höhepunkten der Exkursion gehörten zweifellos auch die 4 anwesenden Silberreiher, die weibliche Rohrweihe und eine Trauerseeschwalbe. Den Abschluss der Exkursion, die von Naturfreund D. Rädel aus Großbodungen geleitet wurde, bildete ein Besuch an den Helenenhofteichen.
Diese waren ornithologisch nicht so interessant, lediglich ein Flußuferläufer konnte hier beobachtet werden.
Insgesamt war es wieder eine interessante Exkursion in einer Gegend, die vielen Naturfreunden noch nicht oder nur sehr flüchtig bekannt war.
Foto: Exkursion zum Stausee Hauröden
Vereinsfahrt zu den Rieselfeldern Münster
(27.08.2011)Am 27.08.2011 trafen sich 25 Naturfreunde, Fachgruppenmitglieder und einige Gäste, um sich die Rieselfelder von Münster mit ihrer einzigartigen Vogelwelt anzuschauen. Mit einem Bus der Eichsfeldwerke ging es um 5.30 Uhr in Leinefelde los. Alles war von Familie Trümper hervorragend organisiert. Nach 4 Stunden Busfahrt erreichten die Teilnehmer die Biologische Station "Rieselfelder Münster".
Hier wurden wir von der Mitarbeiterin der Biologischen Station, Frau Klein, empfangen. Da zu diesem Zeitpunkt gerade ein Regenguss niederging, wurde als erstes die Station selbst besichtigt. Nach kurzer Zeit hatten sich die Regenwolken verzogen, sodass die Wanderung um die ehemaligen Klärteiche beginnen konnte. Entlang der Klärteiche, die unterschiedliche Wasserstände aufwiesen und daher für viele verschiedene Vogelarten zur Rast geeignet waren, gab es zahlreiche Beobachtungsstände. Daher konnte die Vogelwelt ohne Störung und aus relativ geringer Entfernung beobachtet werden. Auf den Flachwasserteichen rasteten vor allem zahlreiche Möwen, Grau- und Nilgänse, verschiedene Enten sowie Kiebitze, Kampfläufer, Wald- und Bruchwasserläufer, Grünschenkel sowie mehrere andere Limicolen. Da im Gelände auch Netze zur wissenschaftlichen Vogelberingung aufgestellt waren, konnte uns der Leiter der Station an diesem Vormittag neben Blaukehlchen und Teichrohrsänger auch Schilfrohrsänger und den sehr seltenen Seggenrohrsänger aus nächster Nähe zeigen (siehe Foto). Hier konnten wir uns die genauen Merkmale der beiden ähnlichen Vogelarten genau anschauen. Im weiteren Verlauf des Vormittags durchstreiften die meisten der mitgereisten Naturfreunde eine Wiesenlandschaft auf der zwischen vielen rastenden Saat- und Graugänsen auch eine Streifengans ausgemacht werden konnte. Außerdem hielten sich hier zahlreiche Rohr - und Kornweihen auf. Am Ende dieses Weges wartete im "Heidekrug" das wohlverdiente Mittagessen auf die Wanderer.
Unter Kastanien machten es sich die meisten Naturfreunde an rustikalen Tischen bequem (siehe Foto). Doch bevor die Mahlzeit beginnen konnte setzte erneut ein kräftiger Regenguss ein, der alle anwesenden schnell in die Gaststätte flüchten ließ.
Gegen 14.30 Uhr setzten wir unsere Fahrt mit dem Bus in die Innenstadt von Münster fort, wo der Dom und andere Sehenswürdigkeiten besichtigt wurden. Um 17.00 Uhr traten wir dann die Rückreise an. Zufrieden und mit einigen neuen Erkenntnissen erreichten wir gegen 20.30 wieder Leinefelde.
Foto: Vereinsfahrt zu den Rieselfeldern Münster
Exkursion zum Dietzenröder Stein
(12.06.2011)In den frühen Morgerstunden des 12.06.11 begaben sich 10 Naturfreunde unter Leitung von Grit Bierwisch auf den Weg von Weidenbach zum Dietzenröder Stein, um die dortige Natur zu besichtigen. Wie es bei einer reinen "Waldexkursion"
zu erwarten war, wurde die Liste der angetroffenen Vogelarten nicht sehr lang. Der Weg führte die Teilnehmer entlang der Abbruchkante des Dietzenröder Steins bis zur Asbacher "Nase".
In der Nähe des Dietzenröder Stein entstanden auch die Fotos, die einmal Teilnehmer der Exkursion und zum Anderen einen Blick vom Stein nach Fretterode und zum ältesten Eichsfelder Naturschutzgebiet "Hasenwinkel" zeigen. Neben den üblichen Waldvögeln - Buchfink, Zaunkönig, Rotkehlchen, Zilpzalp u.v.m. konnten nicht ganz unerwartet auch Schwarzspecht und Haubenmeisen beobachtet werden. Als typischer Waldbewohner war der Waldlaubsänger mit 8 rufenden Exemplaren (auf ca.2 Km) Waldweg noch gut vertreten, was nicht mehr für jeden Wald zutrifft. Auch der "Vogel des Jahres 2011", der Gartenrotschwanz konnte hier ausgiebig beobachtet werden. Den unerwarteten Höhepunkt des Vormittags bildete allerdings der Nachweis des Pirols an der Asbacher Nase.
Wie es für einen Pirol üblich ist, hielt er sich lange Zeit in den Baumkronen verborgen, sodass er meist "nur" verhört werden konnte. Nur einmal flog er zur Freude aller Naturfreunde über die Exkursionsteilnehmer hinweg in eine andere Baumkrone.
Auch einige interessante Pflanzenarten wurden trotz der anhaltenden Trockenheit gefunden. Neben den recht zahlreich vorhandenen Eiben erregten vor allem die in der Krautschicht des Waldes vorhandenen Arten Braunroter Sitter, Geflecktes Knabenkraut, Türkenbundlilie oder Seidelbast das Interesse der Teilnehmer.
Möglicherweise durch die warmen Temperaturen der letzten Jahre könnte es derzeit zu einer Zunahme des Pirolbestandes im Eichsfeld kommen. Deshalb bittet die FG Ornithologie Eichsfeld e.V. alle Naturfreunde, denen in den letzten Jahren im Eichsfeld Pirolbeobachtungen gelungen sind, dies an die Fachgruppe zu melden.
Foto: Exkursion zum Dietzenröder Stein
Wieder Totfund einer Waldschnepfe
(23.09.2009)Als am 23.11.2009 4 tote Waldschnepfen unter einem Scheinwerfer im Zementwerk Deuna durch G. Pfützenreuter gefunden wurden, zeigte dies, dass Lampen, Scheinwerfer oder große Fensterscheiben eine nicht zu unterschätzende Gefahr für nachts ziehende Vögel, wie zum Beispiel Waldschnepfen darstellen.
Leider liegt auch vom diesjährigen Herbstzug wieder ein Totfund der Art vor. Auf dem Gelände der Fa. GRIWE in Haynrode fanden Mitarbeiter am 14.11.2011 erneut eine verunglückte Waldschnepfe.
D. Rädel hat diese im Bild festgehalten und der Fachgruppe dankenswerterweise zur Verfügung gestellt.
H.-B. Hartmann
Foto: Wieder Totfund einer Waldschnepfe
Besuch eines beringten Weißstorches im Sommer 2009
(01.09.2009)
Am 30.05.2009 landete auf den Leineweisen von Arenshausen ein Weißstorch, der auf Grund einer Beinverletzung so manchen Wirbel verursachte.
Durch die sehr langen Ampelwartephasen an der Baustelle B 80, konnte er regelmäßig von den Verkehrssteilnehmern beobachtet werden. So bekam unter anderem die FFW Arenshausen den Auftrag den doch so kranken Storch einzufangen. Wie soll man aber einen Storch fangen, der gut bei Kräften ist, zwar nicht gut laufen aber sehr gut fliegen kann? In den kommenden Wochen hielt er sich meist auf frisch gemähten Wiesen der Umgebung auf, um hier von Insekten, Mäusen und Würmern zu ernähren.
Durch den Ring an seinem Fuß mit der Aufschrift HELGOLAND 117P konnte er identifiziert werden. In Zusammenarbeit mit der Vogelwarte Helgoland und der freundlichen Unterstützung von Dr. Hollensteiner, der den Storch seit seiner Geburt an in Donop kennt, wurden einige interessante Inforationen zusammengetragen.
Doch nun zu 117 P
Im Jahre 1989 haben die ersten 4 jungen Störche in dem kleinen Dorf Donop, 96km NW von Arenshausen entfernt, das Licht der Welt erblickt. In den letzten 18 Jahren sind inzwischen fast 200 Jungstörche in Donop ausgeflogen und haben sich auf die Reise in den Süden gemacht.
Die meisten Störche fliegen über die Westroute in ihre Winterquartiere nach Afrika, doch nicht der von uns beobachtete Storch 117P, der 1997 in Donop geboren und im Alter von 3 Jahre an seinen Geburtsort zurückkehrte. Er fliegt höchstwahrscheinlich die Ostroute über Konstantinopel und die Sinaihalbinsel. Störche der Ostroute kommen in der Regel später als die Westzieher, weil sie eine längere Reise haben und durch ungünstige Witterungsverhältnisse oft aufgehalten werden.
Unser Storch (117P) kam 2000 erstmals im Alter von 3 Jahren nach Lippe zurück. Er wagte einen vergeblichen Brutversuch in Blomberg – Siebenhöfen. Da sich kein Weibchen bei ihm einfand, siedelte er im Laufe des Sommers nach Donop um. Er sah sich hier alles an und zog im Herbst termingerecht in den Süden.
2001 kehrte er am 29. April nach Donop zurück und wollte unbedingt auf Hank´s Haus brüteten. Nach vergeblichen Nestbauversuchen wurde ein sogenannter Dachreiter angebracht, den er sofort annahm. Nun fehlte nur noch ein Weibchen. Da es schon spät im Jahr war, warteten wir nicht auf ein wildes Weibchen, holten ein 3-jähriges Mädchen aus Elbrinxen und stellten es, mit einem Flügelriemen vorläufig flugunfähig gemacht, auf die Storchenwiese. Nach wenigen Stunden klapperten beide zusammen. Am nächsten Tag wurde der Flügelriemen entfernt und beide hielten sofort Hochzeit auf dem Nest. Sie zogen zusammen 3 Junge auf. 117P flog einige Tage nach seinen Jungen in den Süden, während das Weibchen in Donop überwinterte.
2002 fand es bereits Anfang März einen neuen Mann. Am 16. März beim Frühjahrsputz mit der Feuerwehr lagen bereits 2 Eier im Nest. Am 3. Mai fanden wir morgens das Männchen ohne äußere Verletzungen tot auf der Wiese. Eine Sektion erbrachte kein eindeutiges Ergebnis. Am folgenden Tag, dem 4. Mai erschien 117P am Nest und versuchte sein Nest samt Weibchen zurückzuerobern. Schnell holte ein Dachdecker die Jungen aus dem Nest. Es waren 7 Junge geschlüpft, von denen noch 6 lebten. Sie wurden von Hand aufgezogen und konnten bereits im Juli abziehen. Das Weibchen legte noch einmal Eier und zog mit 117P noch 3 weitere Junge auf. Die Jungen zogen mit ihrem Vater, der sie immer noch fütterte, Mitte September ab.
Das Weibchen überwinterte wieder in Donop.
2003 fand sich wiederum ein schnellerer Mann ein. 117P kehrte jedoch zurück, wieder sehr spät, erst Ende April. Es kam zu einem heftigen Kampf zwischen den Männern. 117P warf bereits bei den ersten Anflügen auf das Nest die Eier heraus. Während sich das Weibchen in die Nestmulde drückte und sich nicht einmischte, kämpften die Männchen mit Schnabelhieben und Drängen vom Nest. Bei diesem Ringkampf auf dem Nest brach sich der neue Mann ein Bein und wurde vertrieben. Das Weibchen legte auch in diesem Jahr noch einmal und zog mit 117P wiederum 3 Junge auf, die fast termingerecht mit ihrem Vater abzogen.
2004 kehrt 117P am 22.04.aus seinem Winterquartier zurück. Über Bruterfolge liegen keine Meldungen vor.
Am 08.09.2004 wurde 117P das letzte Mal von Dr. Horst Hollensteiner beobachtet. All die detailierten Aufzeichnungen sind zum großem Teil Ihm zu verdanken .
2005 kehrte 117P nicht mehr zurück, und sein Weibchen brütete inzwischen mit dem nächsten Mann, diesmal unbehelligt von einem Nebenbuhler.
Am 07.07.09 wurde von Dr. Horst Hollensteiner in der Nähe von Donop ein hinkender Storch gesichtet. Es war 117P, der in der Nähe von Arenshausen zum letzten Mal am 20.06.09 beobachtet worden war. Am Freitag (24.7.2009) wurde er mit Narkosemittel eingefangen und medizinisch behandelt. Nach der Genesung wurde er wieder freigelassen.
Fotos und Text
Stephan Zinke
Foto: Besuch eines beringten Weißstorches im Sommer 2009
Artenhilfprogramm Schleiereule im Eichsfeld
(30.09.2007)Gegen Mitte der 90er Jahre fiel einigen Fachgruppenmitgliedern auf, dass kaum noch Schleiereulenbeobachtungen, ganz zu schweigen von Bruten, gemeldet wurden. Eine vormals in jedem Dorf bekannte Eule war zur Rarität geworden.
Aufgrund guter Beispiele in anderen Regionen begann unser Vereinsmitglied Wilhelm Roth mit dem Bau von Nistkästen aus Abfallholz.
Durch seine Initiative konnten weitere Mitstreiter für das Projekt gewonnen werden, die Zahl der gebauten und aufgehängten Nistkästen wurde ab 1999 massiv gesteigert.
Unterstützung erhielten wir maßgeblich vom NABU Obereichsfeld. Die Anzahl der Schleiereulenkästen, die übrigens vorwiegend in landwirtschaftlich genutzten Gebäuden angebracht wurden, wuchs von 13 (1998) über 70 (2001) auf 129 im Jahre 2003.
Im Rahmen eines Monitorings, also einer über die Jahre hinweg durchgeführten Bestandserfassung werden die Kästen nun regelmäßig kontrolliert, um so den Bestandstrend zu ermitteln. Ausserdem werden alte und junge Schleiereulen gefangen und beringt, damit Aussagen zum Wanderungs- und Ansiedlungsverhalten, sowie zu Lebenserwartung und Todesursachen getroffen werden können.
Hans-Bernd Hartmann beim Anbringen eines Schleiereulenkastens
Die Karte zeigt bisherige Ergebnisse der Schleiereulenberingung im Eichsfeld.
Veranstaltungen
20.10.2024
Exkursion zum südlichsten Punkt des Eichsfeldes bei Wendehausen
Treffpunkt: 8.00 Uhr, Diedorf, Ortsausgang Richtung WendehausenLeiter: H.-B. Hartmann Naturinteressierte Gäste sind bei unseren Veranstaltungen immer willkommen. Teilnahme kostenlos. Anmeldung nicht erforderlich. [mehr]16.11.2024
Mitgliederversammlung im Deutschen Haus in Leinefelde
Beginn: 14.15 UhrAls Gast erwarten wir Stefan Frick vom VTO der über die Möglichkeiten derMitarbeit an den verschiedenen Monitoring Projekten und der Aktualisierungdes Brutvogelatlas Deutschlands informiert. Naturinteressierte Gäste sind bei ... [mehr]23.11.2024
Kartierertagung in Mühlberg bei Gotha
Es werden zahlreiche Vorträge über Entwicklungen in der Vogelwelt gebotenAuch Naturfreunde, die kein Mitglied im VTO sind, sind dort gern gesehen! [mehr]30.11.2024
Weihnachtsfeier im Deutschen Haus in Leinefelde
Beginn: 14.15 Uhr, mit Jahresrückblick 2024Naturinteressierte Gäste sind bei unseren Veranstaltungen immer willkommen. Teilnahme kostenlos. Anmeldung nicht erforderlich. [mehr]Fotoalben
Fachgruppenexkursion in den Kalksteintagebau des Zementwerks Deuna
02.06.2024Exkursion zu einer Teichlandschaft in der Nähe von Walkenried (Südniedersachsen)
11.06.2023Exkursion zum Röhrsberg zwischen Röhrig und Schönhagen am 21.05.23
21.05.2023Ornithologische Exkursion an der Beber zwischen Rengelrode und Mengelrode am 16.04.23
16.04.2023Winterexkursion der Fachgruppe ins Werratal bei Lindewerra am 12.02.2023
12.02.2023Exkursion zum Dachsberg und zur Wipper bei Bernterode
21.03.2021Exkursion nördlich von Heiligenstadt mit Besichtigung des Stromhäuschens am Gut Hillemann
29.09.2019Exkursion zum Ziegeleiteich bei Zwinge und zur „Wildvogelhilfe“ in Hilkerode
25.08.2019Winterexkursion zum Leinepolder Salzderhelden und zur Geschiebesperre Hollenstedt
17.02.2019Fachgruppenexkursion zum Kranichrastplatz Stausee Kelbra und Numburg 2018
03.11.2018Vogelzugexkursion zur Hochfläche nördlich von Kaisershagen (UH-Kreis)
21.10.2018