Sommerexkursion in die Umgebung von Silberhausen

21.06.2020

An diesem sonnigen Morgen zum Sommerbeginn trafen sich 17 FG-Mitglieder und Gäste um 7 Uhr am Bahnhof der Gemeinde Silberhausen. Begrüßt und begleitet wurde die Gruppe durch den Vereinsvorsitzenden Hans-Bernd Hartmann.

 

Das Gebiet um den abseits des Ortes gelegenen Bahnhof ist eine typische Südeichsfelder Offenlandschaft zwischen dem Dün und dem Unstruttal mit Höhenlagen über 300 m über NN. Geprägt durch weite Felder und Wiesen, unterbrochen durch Hecken und Feldgehölze, ist sie die Heimat der Goldammer und der Grasmücken.

So war auch der typische, etwas wehmütige Gesang der Dorngrasmücke allgegenwärtig. Auch ihre Verwandten, die Klappergrasmücke, Gartengrasmücke und die sangesfreudige  Mönchsgrasmücke waren für die interessierten Beobachter gut zu hören und auch zu unterscheiden.

Aus den bereits reifenden Getreidefeldern stiegen singend die Feldlerchen empor, begleitet von Familienverbänden der Stare, welche sich auf gemähten Futterflächen mit Ringeltauben und  Rabenkrähen ein Stelldichein geben.

Am Himmel zieht der Rotmilan seine Kreise und der Turmfalke ist auf Mäusejagd unterwegs. Mäusebussard und Elster ruhen in seltener Eintracht im gleichen Baum eines Feldgehölzes. Bahndämme und Bahnbrücken prägen diese Landschaft mit ihrem Strukturen und Gehölzen.So können die Naturfreunde in der Nähe einer Laubholzgruppe direkt über ihren Köpfen die Stimmen eines Pirolpaares hören, ohne die Vögel direkt sehen zu können.

Eine weitere Überraschung ist die Entdeckung eines außergewöhnlichen Nistplatzes des Turmfalken in einem Balkon-Blumenkasten eines Siedlungshauses am Bahndamm. Grün- und Buntspecht lassen ihre Stimmen hören, der Hausrotschwanz zeigt sich am Rande des Weges, genau wie ein Flug Stieglitze auf den Stauden des Grünlandes zu beobachten ist.

Eine Kolkraben-Familie ist lautstark mit der Fütterung beschäftigt, überflogen von den schnellen Mauerseglern und Mehlschwalben.

 

Aber auch die Flora der  Wegraine und kleinen Feuchtgebiete ist für die Beobachter von Interesse. Neben den leuchtenden Blüten des Klatschmohns und der Kornblumen, fallen auch die Bestände des Gemeinen Natternkopfes, des Wiesen-Salbei und die Gelbe Schwertlilie auf.

 

Schnell sind 2,5 Stunden vergangen und  dabei 4 Kilometer mit Unterhaltung und interessierter Betrachtung zurückgelegt. Bevor die Naturfreunde ihren Ausgangspunkt erreichen genießen sie nochmals den Blick auf die Weite der Landschaft , auf Silberhausen und Dingelstädt. Und wie zum Abschied lässt die Nachtigall ihr Lied aus der Hecke erschallen...

Insgesamt wurden 33 Vogelarten gesehen und gehört.

 

Heino Hartung

 

Bild zur Meldung: Gemeiner Natternkopf. Foto: H. Hartung (21.06.2020)

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Sommerexkursion in die Umgebung von Silberhausen (21.06.2020)