Winterexkursion zum Schiedunger See

09.02.2020

Bei milden Temperaturen um 5 Grad und aufgehender Sonne, trafen sich 13 Mitglieder und Gäste der Fachgruppe Ornithologie Eichsfeld am 09.02.2020 um 08:30 Uhr am Parkplatz vor dem

Speicher Schiedungen.

Als Fischproduktionsgewässer wird der Teich traditionell am 31.Oktober eines jeden Jahres abgelassen und abgefischt. Die freiliegende Schlickfläche dient dann im Winterhalbjahr als

Rast-und Nahrungsfläche für Wat-und Wasservögel auf ihrem Weg nach und von ihren Winterquartieren. An diesem Morgen waren nur einige Graureiher, Silberreiher und Höckerschwäne auf der mit Rinnsalen durchzogenen Schlammfläche zu sehen.
Vor der Begehung des Nördlichen Ufers, erläuterte Exkursionsleiter Dieter Rädel die Bedeutung dieses vielseitigen Brut-und Rastgebietes für die Wasservögel. Besonders zahlreiche Entenarten wie Tafel-, Reiher-, Löffel-, Spieß-, Krick, -und Knäkente können hier im Sommerhalbjahr beobachtet werden. Dazu kommen seltene Gäste wie Seeadler, Fischadler und der Rothalstaucher. Brandgänse und Brachvögel waren hier genauso zu sehen wie Kiebitze und Goldregenpfeifer.


Bei der heutigen Exkursion geht es vor allem um rastende Gänse. Im Bereich des Teichgebietes rasten auf feuchtem Grünland und angrenzenden Wintergetreideflächen vor allem Tundra-Saatgänse. Die Beobachter schätzen ihre Zahl auf ca. 2500 Exemplare. Zwischen ihnen rasten und äsen ca. 200 Blässgänse, die sich vor allem durch weiße Stirnzeichnung und dunkel gewölkte Unterseite von den Saatgänsen unterscheiden. Etwas entfernt davon grasen etwa 30 Graugänse, die sich durch ihre Größe und die fleischfarbenen Schnäbel von den übrigen unterscheiden. Mindestens 4 Nilgänse vervollständigen das Gänsereigen.
Eine Gruppe von 19 Kranichen steht am Rande des Grünlandes und lässt sich von den Beobachtern genauso wenig stören wie die im Raps ruhenden 15 Höckerschwäne oder die vereinzelt auffliegenden Silber- und Graureiher. Zwischen ihnen sind mindestens 22 Kiebitze zu sehen, ebenso wie einige Bachstelzen. Rotmilan, Mäusebussard und Turmfalke sind die Greifvogelarten die sich dem Beobachter zeigen.

Im Ufergehölz können zudem ein Flug Stieglitze, mindestens 5 Goldammern, 2 Gimpel, 10 Blaumeisen, einige Feldsperlinge gesichtet und ein Grünspecht verhört werden. Natürlich ist auch ein Eisvogel an den Zuflussgräben des Speichers zu hören und zu sehen.
Abschließend unternimmt die Beobachtergruppe noch einen kurzen Abstecher in den nahen Mischwald an Pfaffenstock. In dem an Eichen, Buchen und Hainbuchen reichen  Gebiet gelingt dann noch die Beobachtung von Buntspecht, 2 Kleibern, 2 Kernbeißern in den Kronen sowie von Buchfinken und Kohlmeisen.

Damit endet ein interessanter Exkurs in den Nachbarkreis Nordhausen mit seinen vielfältigen Lebensräumen nahe des Eichsfeldes.

 

Heino Hartung

 

Bild zur Meldung: Auffliegende Saatgänse. Foto: H. Hartung (09.02.2020)

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Winterexkursion zum Schiedunger See (09.02.2020)