Exkursion nach Windeberg/ Saalfeld (UH-Kreis)

26.05.2019

Die letzte Frühjahrsexkursion der FG führte G. Pfützenreuter in ein Gebiet, in dem er im vorigen Jahr ein gehäuftes Vorkommen von Schwarzkehlchen-Bruten festgestellt hatte. Schon beim ersten Halt im Raintal südlich von Keula konnten die 17 Teilnehmer die Art beobachten – ein langjähriger, regelmäßiger Brutplatz. An der Thomasecke zwischen Saalfeld und Menteroda sang eine Nachtigall, ein Schwarzmilan überflog das Gebiet und Grauammern waren von weitem zu beobachten. Auffallend für die Vogelfreunde war die hohe Feldlerchendichte. Weiter ging es auf einem Wirtschaftsweg in Richtung Saalfeld. Ein überfliegendes Rohrweihen-Männchen gab Anlass zu einem weiteren Zwischenstopp. Nach dessen Einfallen in ein Wintergetreidefeld konnte der Exkursionsleiter auf vorjährige Beobachtungen von Bruten in Getreidefeldern auf der Muschelkalkhöhe verweisen. Neu war für viele Teilnehmer die Bekanntschaft mit der Wiesenschafstelze, die hier regelmäßig als Brutvogel anzutreffen ist. Thomas Grimm konnte zur Bestimmung  hilfreiche Unterstützung mit seiner Vogelstimmen-App geben.

 

Am westlichen Ortsrand von Saalfeld wurden die Exkursionsteilnehmer beim Aussteigen vom Gesang der Grauammer überrascht. Angrenzend an einen ehemaligen Standortübungsplatz der Bundeswehr hat sich hier eine extensiv bewirtschaftete Fläche erhalten, die idealer Lebensraum u.a. für das Schwarzkehlchen ist. Insgesamt drei Brutplätze konnten ermittelt werden. Aber schon die Beobachtung des attraktiven Vogels war für die Naturfreunde ein großer Genuss. Den aufmerksamen Augen entging ebenfalls nicht das Braunkehlchen-Vorkommen auf einer Ackerfläche, die wohl als Wildacker angelegt wurde. Sitzwarten auf verbliebenen Hochstauden und Pioniervegetation sind für diese Art von großer Bedeutung. Solche Flächen sind heute nur noch selten zu finden. Der Überflug von zwei Nilgänsen demonstrierte, dass die Art auch hier ansässig ist.

 

Abschließend ging es zum Gewerbegebiet nach Menteroda. Die Fläche, auf der vor einigen Jahren noch zwei Braunkehlchenpaare brüteten, hat inzwischen ihren Pioniercharakter verloren und wird nur von Feldlerchen besiedelt. An den nahen Klärteichen konnte Dieter Rädel zwischen Stock- und Reiherenten ein Schnatterentenpaar sicher bestimmen. Ein Zwergtaucher zeigte sich nur selten nach seinen Tauchgängen am untersten Teich. Ein Pirol verabschiedete uns mit seinem Ruf von einer äußerst lehrreichen und genussvollen Exkursion. Die Teilnehmer konnten an diesem Morgen einen eher seltenen Artenreichtum in intakten Lebensräumen vor unserer Haustür erleben.

 

Georg Pfützenreuter

 

Bild zur Meldung: Schwarzkehlchen. Foto: G. Pfützenreuter (26.05.2019)

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Exkursion nach Windeberg/ Saalfeld (UH-Kreis) (26.05.2019)