Schottlandreise einiger Eichsfelder Ornithologen

27.09.2017

Vom 28.08. – 09.09.2017 besuchten 12 Mitglieder der Fachgruppe Ornithologie Eichsfeld Schottland und die Orkney Inseln. Die Reise wurde hervorragend organisiert vom ehemaligen Fachgruppenmitglied Matthias Kunz (Dresden, früher Heiligenstadt), der sich als Reiseleiter selbstständig gemacht und auf naturkundliche Reisen („Wanderfalke – Naturreisen“) spezialisiert hat. Nach dem Flug von Frankfurt über Amsterdam nach Edinburgh bezog die Reisegruppe in der schottischen Hauptstadt ihr erstes Quartier. Am gleichen Abend fand dort als Abschluss mehrtägiger Feierlichkeiten ein einstündiges Feuerwerk statt, dass sich die Teilnehmer während eines abendlichen Stadtbummels natürlich nicht entgehen ließen. Mit einer Bootsfahrt zum Bass-Rock stand gleich am 2. Tag ein Höhepunkt der Reise auf dem Programm. Hier konnte die weltweit größte Basstölpelkolonie (nach Angaben der einheimischen Bootsführer) mit ca. 150 000 Brutpaaren von einem motorgetriebenen Schlauchboot aus besichtigt werden. Am nächsten Tag ging die Reise mit 2 Kleinbussen weiter in die Schottischen Highlands mit mehreren Fotohalten an ornithologisch interessanten Orten. Die Unterkunft war hier ein sehr schönes Sporthotel, von wo aus wir bei schönstem (schottlanduntypischem) Sommerwetter mehrere Exkursionen in die nähere Umgebung unternahmen. Bei einer Wanderung zu einem etwa 1200 m hohen Berg des Cairngorms Gebirges konnten neben den typischen Vögeln dieser Region, wie Wiesenpieper und Bachstelzen auch Schottische Moorschneehühner gesehen werden. Beeindruckend waren in dieser Region auch sehr alte und große Bäume, besonders Kiefern. Am 6. Tag führte die Reise zur Nordspitze Schottlands bei Thurso und weiter mit der Fähre auf die Orkney Inseln, wo 3 mal übernachtet wurde. Auf den Orkney Inseln waren, neben den atemberaubenden Einblicken in die Steilküsten, wo mehrfach Basstölpel, Skuas, Eissturmvögel und zahlreiche Möwen beobachtet wurden, auch breite Sandstrände, Feuchtgebiete, kurzgrasige Weideflächen und große Heidegebiete mit ihrer typischen Vogelwelt zu sehen. Während an den Feuchtstellen neben zahlreichen anderen Limicolen besonders die oft in großen Schwärmen auftretenden Austernfischer und Rotschenkel auffielen, begeisterte auf einer Viehweide besonders eine wenig scheue Sumpfohreule die Naturfreunde. Eine jungsteinzeitliche Siedlung und der Steinkreis von Brodgar wurden bei dieser Gelegenheit ebenfalls besichtigt. Am letzten Tag auf den Orkney Inseln schlug dann das Wetter um, es wurde typisch schottisch. Es wechselten im Halbstundentakt Regengüsse und kurze Aufheiterungen ab, wobei fast täglich Regenbögen zu sehen waren. Diese ungünstige Witterung wurde zu einer in Schottland obligatorischen Besichtigung einer Whiskybrennerei genutzt. Bei der Rückreise, vorbei am „Old man of Hoy“, einem markanten Felsen vor der Küste der Orkneys, ging es dann entlang der Nord- und Westküste Schottlands mit Aufenthalten in Dumess und Ullapool. Hier warteten ebenfalls sehr interessante Landschaften auf die Teilnehmer, auch wenn die Beobachtungsbedingungen hier wegen der häufigen Regenfälle nicht immer optimal waren. Der letzte Abend dieser Reise wurde noch ein für einen ausgiebigen Stadtbummel in Edinburgh genutzt. Nach Angaben von Dr. H. Willems und A. Rudolph wurden auf dieser Reise 120 Vogelarten festgestellt. Darunter befanden sich einige Arten, die auf dem europäischen Festland nicht oder nur sehr selten zu beobachten sind.

 

Hans-Bernd Hartmann

 

Hier zusätzlich ein Pressebericht und der Exkursionsbericht von Matthias Kunz vom Veranstalter "Wander-Falke Naturreisen": Exkursionsbericht Schottland (PDF)

 

 

Bild zur Meldung: Auf der Fahrt zum Bass Rock. Foto: H.B. Hartmann

Fotoserien


Schottlandreise einiger Eichsfelder Ornithologen (27.09.2017)